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Freitag, 24. Juni 2016

Wiedererkannt

Eben im Rahmen weiterführender Studien gelesen, und es spricht mir aus der Seele. Hier. Okay, Mädchen statt Junge, Filmabend entfällt, 

Und es sind Bücher, keine Computerspiele. Ansonsten kann ich den Text absolut nachvollziehen, und abgesehen von den hier ganz eigenen Essgewohnheiten trifft das einfach nur zu. 

Der Text macht nachdenklich. Viele der geschilderten Besonderheiten, was aktuell als Störung im Autismus Spektrum diagnostiziert wird, würde ich persönlich noch als ganz normale, individuelle Entwicklung abtun und gar nicht weiter problematisieren. Charakterzüge eben. Manche Leute mögen Seife, andere nicht. Wie viele Kinder sind motorisch ungeschickt, kommen regelmäßig zu spät zur Schule, driften komplett ab, wenn es um ihr Hobby geht (Pferde, Bücher, Zocken, was auch immer) und hassen Körperpflege? Wo ist die Grenze zwischen Charaktereigenschaften und einer Störung, die nach Intervention verlangt? Ist eine Autismus-Spektrums-Störung im hochfunktionalen Bereich wirklich sofort eine Störung? Solange die Diagnose auf Verhaltensbeobachtungen beruht, woran will man Störung im Gegensatz zu Individualität festmachen? Oder anders gefragt: Wenn ein Kind wirklich keine Seife mag, weil die Haut sich danach einfach doof anfühlt – wie sehr darf sich das Kind wehren, bevor es irgendwo im Spektrum verortet wird? Wie oft pro Woche darf man denn irgendwo zu spät kommen, bevor es pathologisch ist?

Und vor allem: Das, was im Verhalten der sogenannten hochbegabten Kinder immer wieder beobachtet wird, ist in der US-amerikanischen Autismus-Diskussion allgegenwärtig. Kinder lehnen Körperhygiene ab – ja genau, weil die meisten Seifen, Cremes, Deos und Duftwässerchen auf der Haut brennen, Juckreiz verursachen, die Haut austrocknen oder schlicht stinken. Entschuldigung, zu stark parfümiert sind. Das wird in Deutschland oft mit dem Begriff hochsensibel geahndet. Oder die extreme Sensibilität gegenüber Geräuschen, Lärm, Licht, Farben. Läuft in Deutschland unter hochsensibel, in den USA unter Anzeichen für Autismus. Ähnlich sieht es bei den Interessen aus: Wer sich extrem in ein Thema vertieft, davon auch nicht abzubringen ist, und das in einer für das Alter untypischen Art und Weise tut, der gilt hier als vielleicht hochbegabt, dort als autistisch – wie stark darf man sich denn, mit Verlaub, selbständig fortbilden, bevor man als in irgendeiner Art und Weise verhaltensauffällig gilt? Die Liste lässt sich fortsetzen: altersunangemessene Schlafgewohnheiten (Braucht wirklich jeder Mensch in einem bestimmten Alter genau gleich viel Schlaf?), extrem ausgebautes Vokabular (Wer liest, hat automatisch ein größeres Vokabular – ist regelmäßiges Lesen deshalb schädlich?) und Redefaulheit oder unbrennbare Redseligkeit, Schwierigkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen, damit verbunden auch Schwierigkeiten in der Schule ... 

Ich frage mich, was wir überhaupt verstanden haben und wissen, in Sachen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. Die Forschung geht weiter, immer, ganz klar. Dementsprechend sensibler werden die Diagnosen. Und natürlich werden auch die Interventionsmöglichkeiten ausgebaut. Aber sollten Kinder wirklich den Stempel "autistisch" oder "hochbegabt" aufgedrückt bekommen, nur weil sie etwas anders ticken? Ticken sie überhaupt anders, oder entwickeln sich Menschen einfach nur individuell? Wenn sowohl Hochbegabung als auch Autismus an der Biologie festgemacht werden, beispielsweise an leicht von der Norm (Welche Norm?) abweichenden Prozessen bei der Informationsverarbeitung, die sich tatsächlich im fMRT nachweisen lassen, was bedeutet das? Organe sind schließlich nicht bei allen Menschen exakt gleich, und das Gehirn ist ein Organ, nicht mehr und nicht weniger. 

Autismus und Hochbegabung scheinen also erst einmal nah beieinander zu liegen. Das eine hat den Beigeschmack eines mentalen Defizits, das andere steigert den Leistungsdruck ungemein. Beides nicht gut, wenn man die gesunde Entwicklung der Kinder im Blick hat. Und vor allem: Interventionen sind nett, auf die Kinder angemessen eingehen im schulischen Rahmen ebenfalls. Aber wo ist nun der Unterschied zwischen "individuellen Lernstand erkennen und das Kind da abholen, wo es sich befindet" und "Inklusion benachteiligter Kinder"? Läuft das nicht beides an den Schulen letztendlich auf Binnendifferenzierung und notgedrungen kleinere Klassen hinaus? Fragen über Fragen ...

Was haben wir heute morgen diskutiert? Ja richtig: Sky und Bavaria Film wollen "Das Boot" zu einer Fernsehserie machen, die bis 2018 stehen soll. Das Gespräch bei Brotsticks mit Haselnusscreme drehte sich um die Filmtechnik der frühen 1980er Jahre, die heutigen größtenteils animierten Filme und Serien, die Geschichte hinter "Das Boot" inklusive Kalter Krieg und Opas Vergangenheit bei der Marine, um die Fernsehgewohnheiten verschiedener Generationen. Spezialinteressen? Festhalten an Gewohnheiten und Routinen? Wer es wagt, mir die morgendliche halbe Stunde mit Kaffee und Zeitung (und Diskussionen mit Töchterchen) zu stören, dem gnade Gott! (Muss ich mir jetzt aufgrund der undurchbrechbaren Routinen Sorgen machen?)

Donnerstag, 23. Juni 2016

Überfällig

Das Schuljahresende ist absehbar (2 Wochen), die Motivation lässt nach, und das auch bei den Kindern. Vor kurzem fand die Klassenfahrt statt, drei Familien der Jahrgangsstufe räumen gerade ihre Wohnung leer und packen Koffer, neue Schulen werden nicht nur gesucht, sondern sind bereits gefunden. Und die Kinder haben in den letzten drei Wochen tatsächlich noch Klassenarbeiten und Tests geschrieben. Da sollte neben Hausaufgaben, Packerei, Verabschiederei, Philosophieren über weitere Lebenswege und niemals endende Freundschaften tatsächlich noch gelernt werden. Konzentriert gelernt werden. Konzentriert sollten die Arbeiten geschrieben werden.

Ein Ding der Unmöglichkeit.

Von den drei Klassenarbeiten, zwei Tests und einer größeren Sprachprüfung kamen drei Klassenarbeiten mit sehr ungewöhnlichen Ergebnissen zurück*, zwei Tests mit noch ungewöhnlicheren Ergebnissen in die andere Richtung, und der Sprachtest ist wohl erst nach den Sommerferien ausgewertet.

Abgesehen davon, dass die Lehrkräfte gerade so hochmotiviert sind, dass die maximale Korrekturdauer voll ausgeschöpft wird, sind die Fehler bezeichnet. Alles verschusselt. Buchstaben vergessen, ganze Wörter verwechselt (in der Muttersprache), halbe Sätze gedacht und nicht hingeschrieben, Zahlen- und Buchstabendreher, in der Reihe verrutscht ... Es ist zum Haare raufen. 

Shizuka hat ohnehin ein Konzentrationsproblem. Darauf angesprochen, dass man das bei Gelegenheit mal über ein bisschen Training angehen könnte, konnte sie keine Begeisterung entwickeln**. Hausaufgaben und Korrekturen werden nicht gemacht, die kleine Dame hat sich wiedermal mit einem Stapel Büchern im eigenen Zimmer verschanzt. Diesmal sind es die neu erstandenen Schulbücher fürs nächste Schuljahr, Deutsch und Mathe. Bin gespannt, wie langweilig der Unterricht im nächsten Schuljahr wird. Ob da wieder Papierflieger durch die Klasse segeln müssen, Kreide zermahlen und mit Wasser zu Soße verrührt wird? Ob es wieder nötig ist, den Jungs heimlich Salz ins die Trinkflaschen zu schütten? Die meisten Streiche wurden dieses Jahr mit "ernsthaften Klassengesprächen" geahndet und nicht ernst genug für eine Überarbeitung der Unterrichtsmethode genommen ... 

Ob Shizuka auf die Idee kommt, dass sie selbst an ihrer Langeweile Schuld ist, wenn sie ihre Bücher schon vor Schuljahreswechsel komplett durcharbeitet?


* Nicht die erfreuliche Sorte, sondern die andere.
** Mama ist ferienreif, die kleine Schwester ist ferienreif, und aufgrund des immer wieder lautstark geäußerten Protests der keinen Dame sind es die Nachbarn garantiert auch.

Samstag, 18. Juni 2016

Vertrauensverhältnis

Shizuka und ihre Mama haben ein recht vertrauensvolles Verhältnis zueinander. Das beginnt damit, dass die beiden bei Bedarf ausführlich kuscheln, geht mit gegenseitigem Anbrüllen bei Frust weiter und hört bei "Das ist MEIN T-Shirt, nicht Deins!" noch lange nicht auf. Wir lernen gemeinsam, bibbern zusammen bei gruseligen Filmen wie "Momo" und "Pippi Langstrumpf". Wir amüsieren uns zusammen über die depperten Fehler in Klassenarbeiten und schütteln gemeinsam den Kopf ob so mancher japanischer Sitte oder Unsitte. Kurz, wir teilen Erfolge und Misserfolge, und es macht irgendwie meistens ziemlich viel Spaß zusammen. 

Shizuka zeigt ihre Klassenarbeiten zuhause vor und erklärt Mama, was warum wie gelaufen ist. Mama hat heute ein Zertifikat aus der Post gefischt, das bestätigt, dass sie ihre letzte Fortbildung (Kinder mit Lernschwierigkeiten im normalen Sprachunterricht fordern und fördern) über die Universität Lancaster bestanden hat. 

"Mama, was heißt proven?"

"Mama, da steht, dass Du with distinction bestanden hast. Ist das gut?"

"Mama, war das wirklich alles auf Englisch?"

"Ey, irgendwie hast Du das voll gut gemacht."

Und dann wurde die Mama doch glatt ein bisschen rot ob soviel des Lobs von der Kleinen ... Anerkennung aus DER Richtung tut einfach gut. :-)

Montag, 13. Juni 2016

Kaugummis und Kloreiniger

Shizuka treibt ihr Umfeld mit einer neuen Marotte in den Wahnsinn: Seit die bleibenden Zähne massiv wachsen, also seit gut einem Jahr, benimmt sie sich wieder wie ein zahnenden Kleinkind. Alles, was auch nur in die Nähe der kleinen Sabberschnute kommt, wird durchgekaut. Stifte, Hemdkragen, Halsketten, Schlüssel an den respektiven Bändern, Finger, Haarsträhnen und sogar die Essstäbchen weisen regelmäßig Bissspuren auf. Die Jung in ihrer Klasse weisen sie regelmäßig darauf hin, dass auch kleine Raubkatzen nicht auf allem herumkauen müssen. In der Familie nervt es ohnehin: Was auch immer man der kleine Dame ausleiht – es kommt nassbesabbert und mit Zahnabdrücken zurück. Warum auch immer ausgerechnet Shizuka so ausgiebig zahnt (und das mit neun Jahren), es bleibt ein Phänomen. Und es ist ihr schon etwas peinlich. Ziemlich sogar. 

Wir haben versucht, die Sache mit Kaugummi in den Griff zu bekommen. Funktioniert bedingt, das Zeug mit Minzgeschmack ist nach einer Viertelstunde ausgelutscht und wird in Richtung Mülleimer gespuckt. Meistens trifft sie. Nicht immer. 

Gestern Abend habe ich den zweiten Kaugummi innerhalb eines Wochenendes von den Bodendielen kratzen müssen, weil Shizuka das Ding unbemerkt hat festtrocknen lassen. Finde ich persönlich extrem unangenehm, für soviel Unachtsamkeit gab es Klodienst. Wer seinen eigenen Rotz (mit Kaugummi) nicht saubermacht, muss dafür eben für die Familie Klo putzen. Ich denke nicht, dass das schadet. Shizuka hatte Spaß. Sie schrubbte eine Viertelstunde lang hingebungsvoll mit der Bürste in der Schüssel herum, freute sich über die vielen bunten Blubberbläschen vom Kloreiniger, und wischte hinterher sogar noch Brille und Deckel beidseitig. Brav gemacht. Und was lernen wir daraus?

...

"Mama, der Kloreiniger riecht genauso wie mein Minzkaugummis. Ist da echt Minzöl drin?"


Zum Glück sind die Kaugummis in der Schule verboten.

Sonntag, 12. Juni 2016

Es wird geforscht

Shizuka ist etwas anders drauf als die meisten Kinder ihres Alters. Es ist vielleicht schon aufgefallen, dass sie eine höhere Klasse besucht, als das ihrem Alter entspricht, dass sie nicht ganz alltägliche Hobbys hat,  in ihren Interessen und ihrem Benehmen etwas abseits der Masse steht und einfach immer wieder auffällt. Und das nicht immer positiv. 

Nach gut eineinhalb Jahren an der (nun nicht mehr ganz so) neuen Schule, in einem ihr vorher eher fremden Land, will ich noch einmal Bilanz ziehen.

Die Schule scheint, trotz aller Baustellen, offenen Probleme und Dinge, die verbessert werden sollten (besser geht immer, ganz ehrlich), gut. Shizuka sagt selbst, dass sie auf keinen Fall in einer anderen Klasse als der ihren sein wollte, dass sie zum ersten Mal jetzt das Gefühl hat, wirklich da zu sein, wo sie hingehört. Und das, was in der Schule geschieht, nähert sich auch langsam dem, was man für eine fünfte Klasse so allgemein erwartet. Wir scheinen also etwas richtig gemacht zu haben, auf diesem Gebiet. Bei den Hobbys sieht es ähnlich aus. Die kleine Dame vermisst zwar bitterlich ihr wöchentliches Wing Tsun Training, aber mit Aikido haben wir da wohl eine ganz gute Alternative gefunden. Sollten wir dieses Umfeld hier jemals wieder verlassen (Shizukas Worte), dann ist die parallele Ausübung beider Sportarten nicht ausgeschlossen. Klavierunterricht, ein- bis zweimal wöchentlich bouldern und hin und wieder ins Schwimmbad gehen gehören ebenfalls dazu und werden in der Regel begrüßt. Das Jammern von wegen "heute kein Bock auf dies und jenes" ist passé. 

Es bleibt das aggressive Verhalten nach Schulschluss jeden Tag, das sich innerfamiliär sehr negativ auswirkt. Allerdings fliegen schon längst keine Möbelstücke mehr um, Shizuka hat ihr selbstverletzendes Verhalten abgelegt, und lautes Geschrei ist auch nicht mehr alltäglich. Alltäglich sind Unlust, wenig Motivation, aggressiver Umgangston und das Gefühl, einfach erstmal runterkommen zu müssen. Aus Erfahrung weiß ich, dass manche Menschen eben einfach so drauf sind, dass sie nach Schule, Uni oder Arbeitstag einfach erstmal "ausdampfen" müssen. Das ist nicht angenehm für diejenigen im unmittelbaren Umfeld, und vor allem Shizukas kleine Schwester kriegt immer die volle Breitseite. Trotzdem scheint sich die Forschung inzwischen doch etwas mit diesen offenbar von einem ganz normalen Tag völlig aus der Bahn geworfenen Menschen zu befassen. Verlinkt an dieser Stelle ein aktueller Artikel aus Spektrum online.

Im Großen und Ganzen deckt sich der Text mit dem, was sowohl von Seiten der Begabtenforschung als auch in der Neurolinguistik und Neuropsychologie bekannt ist. Erfahrungswerte und aktuelle Praxis zeigen viel, was die Forschung selbst so noch nicht richtig aufarbeiten konnte. Es ist Not am Mann (und an der Frau), weil einfach vieles aus Beobachtungen bekannt ist, was bislang nicht mit wissenschaftlichen Methoden be- oder widerlegt werden konnte. Interessant ist dabei die Tendenz, auch in der Psychologie ein wenig weg vom Verhalten und hin zu neurobiologischen Implikationen zu gehen. Zusammenhänge zwischen dem tatsächlichen, subjektiven Empfinden (das Verhalten generiert) und der über fMRT messbaren Nervenaktivitäten werden hergestellt. Für die Sprachforschung, vor allem in Hinsicht auf Mehrsprachigkeit, waren und sind die Ergebnisse solcher interdisziplinärer Ansätze durchaus erhellend. Insofern denke ich, dass der Weg weiter verfolgt werden sollte. Denn am Anfang einer möglichen Intervention jedwelcher Art (Aggressionen gezielt abbauen ist etwas anderes als deren Entstehung einzudämmen) sollte doch immer das Verstehen des Phänomens stehen, nicht?

Freitag, 10. Juni 2016

Das bewegt die Jugend

Nach der Bekundung unglaublicher Langeweile im Zug gestern gab es noch einige weitere Nachrichten von der klassenfahrtgestressten kleinen Dame und ihrer Partnerin. Und das bewegt die Kids:

- Abendessen: Grillgut.
- Grimassen. Drei Bilder, gemacht mit dem Mobilfunkgerät, und zwar allesamt sehr witzig. Danke dafür!
- Spaß. Scheint massig vorhanden, den vielen Emoticons nach zu urteilen.


Und das hätte die Mama interessiert:

- Gasteltern – nett?
-  Verständigung – klappt?
- Wetter – Klamotten okay?
- Heimweh vorhanden? 
- Husten, Schnupfen, Heiserkeit? 
- Schlafenszeit eingehalten? 
- Genug getrunken?

Man sieht, die Interessen gehen auseinander. Trotzdem: Solange hier Smileys ankommen, die nicht nur ein smile, sondern laughter zeigen, ist die Welt in Ordnung. :-)

Donnerstag, 9. Juni 2016

Und dann auch noch Langeweile.

Die erste SMS von der Klassenfahrt hat mich erreicht: "Mama, Hilfe. Ist so langweilig im Zug."

Ob die begleitenden Lehrkräfte das auch so sehen?

Mittwoch, 8. Juni 2016

Schon wieder so aufgeregt

Die diesjährige Klassenfahrt steht an. Die Kinder nehmen an einer art Austauschprogramm teil, bleiben zwei Tage lang in japanischen Gastfamilien und werden an regulären japanischen Schulen bespannst. Rundum-Wohlfühl-Programm mit einer Menge Unterhaltung, und Shizuka hat das Vergnügen, der japanischsprachige Teil eines Schülerinnenduos zu sein. Immer zwei oder mehr Kinder gehen zusammen in eine Familie, damit die Verständigung auch garantiert ist.

Sie ist aufgeregt. Sehr aufgeregt. Sie hüpft seit ein paar Stunden auf dem Sofa auf und ab und treibt mich in den Wahnsinn mit ihren Fragen:

Ist alles gepackt? (Ja, hast Du doch selbst gemacht.)

Wie wird das Wetter? Hab ich die richtigen Kleider? (Ja, Du hast jetzt fünfmal die Wetter-App aufgerufen.)

Wo sind meine Bücher? (Immer noch im Rucksack. Die laufen da auch nicht freiwillig raus.)

Mama, hab ich Kekse dabei? (Drei Päckchen. Nach Wunsch.)

Wir gehen echt ins Onsen? (Steht im Programm, schau selbst nach – auch zum fünften Mal.)

Vermisst Ihr mich dann? (Immer. Vor allem in der aktuellen Laune. Ehrlich. Ganz doll.)

Kurz und gut: Es ist halb zehn, und der kleine Floh ist nicht in der Laune zu schlafen. Wir haben wiedermal Youtube laufen, um sie etwas runterzuholen, und diesmal ist es nicht Apocalyptica live, sondern Nena. Danke, Herr Musiklehrer. Die Nachbarn sind not amused. Vier Stunden lang "99 Luftballons" und "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" sind vermutlich auch für Japaner hart an der Grenze. Ich hoffe mal, die coolste Tochter der Welt findet ihre Coolness bald wieder. Gerne auch mit Metallica oder Black Sabbath. Aber bitte kein Deutschrock mehr. Bittebittebitte.