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Mittwoch, 6. November 2019

Fortschritte der besonderen Art – in mehrerlei Hinsicht

Die besondere Situation von Shizuka und ihrer kleinen Schwester hält die Mama immer auf Trab: Da sind Situationen mit Freunden, Lehrkräften oder anderen Erwachsenen, die erklärt werden müssen. Da sind alltägliche Szenarien, die Stress verursachen. Da sind einfach unglaublich viele Momente, die der Mama zeigen, dass die beiden Mädchen auf ihre eigene Art und Weise ganz besonders sind. Missverständnisse ergeben sich hin und wieder aus dem, was in anderen Familien als normale soziale Interaktion gilt. 

Die ein oder andere Fortbildung zu Themen wie Autismus-Spektrum, besondere Sensibilität, soziale Konflikte bei Kindern, Über- und Unterforderung sowie die respektiven Kongresse und Vorträge sind fester Bestandteil von Mamas Arbeitstag geworden und haben in den letzten Jahren maßgeblich dazu beigetragen, den Alltag zu entschärfen. Es ist erstaunlich, aber die beiden kleinen Damen entwickeln tatsächlich sehr viel mehr Verständnis für die "normalen Leute" und deren Menschlichkeiten ("Unzulänglichkeiten" wäre ein zu negativer Begriff) als das umgekehrt der Fall ist. Gerade läuft wieder ein Kongress in den USA von einer der psychologischen Beratungsstellen, die sich mit dem Entschärfen des Alltags für Kinder und Eltern im Autismus-Spektrum beschäftigen. 

Umso witziger war der Blick in die Zeitung heute morgen. Großer Zufall, die Süddeutsche titelte online: "Autismus: Supermarkt führt Extra-Stunde ein". Worum geht es? Eine neuseeländische Supermarktkette hat auf Anregung einer angestellten hin seit gut einem Jahr eine Stunde der Öffnungszeiten ganz besonderen Menschen gewidmet. An einem Nachmittag der Woche werden für eine Stunde die Lautsprecher ausgeschaltet und die zu Werbe- und Verkaufszwecken sehr pointierten Lichtführungen gedimmt. Die Angestellten wuseln nicht mehr durch den Laden, um Regale einzuräumen und laut scheppernd Einkaufswagen an ihren Platz zurückzubringen, sondern ziehen sich soweit wie möglich zurück. Der Supermarkt wird für Menschen, die sensibel auf Reize reagieren, "entschärft". Und  das Konzept war während der Testphase in einigen der Supermärkte der Kette so erfolgreich, dass es auf alle mehr als 110 Filialen ausgeweitet wird. In einigen anderen Ländern gibt es ähnliche Bestrebungen. Allerdings merkt die Süddeutsche ganz treffend an: In Deutschland wird dieses Thema komplett ignoriert.

Shizuka reagierte amüsiert: Wir hatten uns für die japansicher Supermärkte immer mit Sonnenbrillen und Ohrstöpsel ausgestattet und gewisse Märkte aufgrund der Reizüberflutung schlicht gemieden. Deutsche Einkaufsmöglichkeiten wie die Ketten Rewe und Tegut sind entspannend im Vergleich zu dem, was wir vier Jahre lang in Japan erlebt haben. Nun hatten wir immer den Eindruck, dass Trends aus den USA, Australien und Neuseeland schneller in Japan als in Deutschland ankommen. Eine kurze Suche in den online englischsprachig publizierten japanischen Tageszeitungen brachte allerdings kein Ergebnis. Trotzdem: Liebe Neuseeländer/-innen, macht weiter so! Und vor allem schickt Ihr bitte Eure Marketing-Experten und -Expertinnen mal rüber, denn dieses Konzept brauchen wir hier auch! Bitte-bitte-bitte!