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Dienstag, 26. Februar 2019

Shizukas Frust und Industrie 4.0. Karnevalistische Anwandlungen.

Shizuka muss bis zur 10. Klasse zwei Referate in Fächern ihrer Wahl gehalten haben. So will es die Schule. Zeitpunkt, Thema und Fach darf sie sich aussuchen. Unterstützende Mediennutzung obliegt ihr selbst und ihren Präferenzen. So weit, so locker.

Man kann darüber streiten, ob es zeitgemäß ist, wenn ein Gymnasium die Kinder so wenig auf das Vorbereiten und Durchführen von Präsentationen vorbereitet (sogar Shizukas Mama hat vor etwa 25 Jahren mehr Referate an eben jenem Gymnasium gehalten). Man kann auch darüber streiten, wie frei die Wahl der medialen Unterstützung wirklich ist, wenn die Kids an eben jener Schule nicht einmal Informatik-/Computerunterricht haben.

Shizuka ist frustriert. Sie hat während der Weihnachtsferien eine erste Idee ausgebrütet: Basierend auf einem zeitgenössischen Kino-Zweiteiler will sie die historische Entwicklung einer US-amerikanischen Stadt näher beleuchten. Gründung, Migrationsbewegungen, Bildung von ethnischen Stadtvierteln bis hin zur aktuellen Politik des international nicht gerade unbekannten Bürgermeisters. Tolles Ding und sicherlich eine spannende Sache, denkt Shizukas Mama. Das Inhaltsverzeichnis und die ersten Unterpunkte wurden während der Ferien bereits ausgearbeitet, die kleine Dame arbeitet mit Keynote und dem eigenen Laptop. Dann, nach den Ferien, drei Präsentationen von Mitleidenden, pardon, in der Klasse. Ein Vortrag wurde vom Blatt abgelesen, es gab kein Handout, keine Bilder. Ein Vorlesetext, mehr nicht. Wer wollte, durfte sich Notizen machen. Der zweite Vortrag wurde immerhin  mit Bildern über die Dokumentenkamera unterstützt. Es gab ein Handout, das aber kaum über das Inhaltsverzeichnis hinausging. Der dritte Vortrag nutzte den schuleigenen Medienwagen mit Schulcomputer und Beamer, es gab "Folien", die in Word erstellt waren und aus Text bestanden. 

Keine Smartboards in den Klassen, WLAN vorhanden, aber instabil, die Lehrkräfte unterrichten nur in absoluten Notfällen mediengestützt. Mediengestützt bedeutet dann, dass die Dokumentenkamera genutzt wird. Oder ein OHP. Oder der Videoraum mit seinen alten Fernseh- und VHS-Geräten. Sogar der alte Apparat, der die großen runden Filmrollen abwickelt, ist gelegentlich dort noch in Gebrauch ...

Heute vor der Schule der Kleinen Schwester: Shizukas Mama kam mit einem jungen Vater ins Gespräch. Der Mann ist überfordert davon, dass die Schule auf Papiermitteilungen verzichtet und Elternbriefe per E-Mail versendet. Gelegentlich auch mal kurzfristig, also mit Terminen, die weniger als zwei Wochen in der Zukunft liegen. Elternabende gingen so schon spurlos (und kenntnislos) an der Familie vorbei. Seit er das bemerkt hat, werden einmal wöchentlich die E-Mails gelesen. Mit der Verwandtschaft im außereuropäischen Ausland kommuniziert er nach eigenen Angaben nur per WhatsApp, alles andere sei zu kompliziert. 

Und nun soll der Mobilfunkstandard 5G kommen, die Digitalisierung der Unternehmen wird gefordert, Deutschland soll in digitalen Angelegenheiten konkurrenzfähig bleiben. Großes Fragezeichen: BLEIBEN??? 

JA WIE DENN, MIT SO EINER SCHULPOLITIK UND SO VIEL IGNORANZ!

Die unkomplizierteste und kostengünstigste Möglichkeit, beim Umzug im September 2018 schnell WLAN in der Wohnung zu bekommen, brauchte 3 Wochen (!) für die Bereitstellung der nötigen Hardware. Der kostengünstigste und sofort nutzbare Kommunikationsvertrag für das Smartphone mit einer Datennutzung von (hinsetzen vor dem Weiterlesen) atemberaubenden 1.5 GB ist sauteuer und bietet selbst in der knapp vor der Schwelle zur Großstadt (deutsche Definition) befindlichen Wohngemeinde keinen flächendeckenden Netzempfang. Geschweige denn die versprochenen Verbindungsgeschwindigkeiten. 

JA WUNDERT ES DENN DA NOCH IRGENDJEMANDEN, DASS HIER RECHNUNGEN IMMER NOCH AUF PAPIER VERSCHICKT WERDEN, PER POST?! 

Okay, zugegeben: Die Herren und Damen in Gelb-Dunkelblau sind hochmodern mit E-Bikes unterwegs. Und kommen mehr als einmal täglich. Respekt vor der Post!

Montag, 25. Februar 2019

Menschen sind auch nur Ratten?

Wer als Elternteil versucht, Kinder zu sozialen Menschen zu erziehen, ist vor der Verwendung des ein oder anderen Druckmittels nicht gefeit. Natürlich nehmen wir Mütter und Väter uns immer vor

  • unsere Kinder auf keinen Fall zu manipulieren
  • immer ehrlich mit ihnen zu sein
  • ihnen grundsätzlich auf Augenhöhe zu begegnen
  • sie zu verantwortungsbewussten und positiv eingestellten Menschen zu erziehen


Das Er-zieh-ung als Wort schon irgendwie etwas mit ziehen (nicht zu verwechseln mit zerren) zu tun hat, sei jetzt mal dahin gestellt. Aber wie machen wir Eltern das im Alltag?

"Hilf mir mal mit der Wäsche, dann hab ich gleich noch ein paar Minuten Zeit, um mit Dir zu spielen!" (Manipulation? Erpressung? Oder doch nur der sanfte Hinweis darauf, dass man Zeit entweder zum Spielen oder für saubere Kleidung verwenden kann, aber nicht beides gleichzeitig?)

"Traust Du Dich auch bei Deinen Freunden, wegen zwei Salatblättern auf dem Teller einen derartigen Aufstand zu reißen?" (Blamage? Drohung? Hohn? Eine Anspielung auf das Märchen mit der motzenden Prinzessin und einer Erbse? Ernstgemeinter Hinweis darauf, dass Salat absolut friedfertig und keine Bedrohung ist?)

"Iss Dein Grünzeug, das hält Dich gesund." - "Warum? Woher willst Du das denn wissen?" - "Schon mal einen Hasen mit Brille, Gebiss, Hörgerät oder Rollator gesehen?" (Jaja, schon klar: Niemals Kindern Schmu erzählen. Aber mal im Ernst: Wer erklärt einer siebenjährigen Pippi Ringelsocke mit Vorliebe für puscheligekuschelige Kaninchen beim Mittagessen schon wissenschaftlich korrekt, ohne Schmu und in kindgerechter Fassung, warum der Stoffwechsel auf Vitamine und Mineralstoffe angewiesen ist? Und woher er oder sie das weiß?)

Es geht fröhlich weiter mit dekorativ auf dem Teller angerichtetem, buntem Gemüse. Mit dem gesunden Pausenbrot in der Schule, auf dem eine runde Scheibe Käse mit zwei Kirschtomaten, einer Apfelspalte und vielen kleinen Möhrenscheibchen zum Lachgesicht verziert wird. In der Schulmensa, wo der Koch zur Mittagessenzeit einen aus Karotte geschnitzten Rennwagen und eine aus Rettich geschnittene Mondrakete zwischen die Töpfe stellt. Darf gegessen werden. Dass man nicht mit Essen spielen soll, sei jetzt mal dahingestellt – wer manipuliert hier wen? Die Kinder ("Iiih, Gemüse, ess ich nicht! Rennwagen sind cooler als Zucchini!") den Koch, oder der Koch ("So'n Raketchen verputzen die doch viel lieber als die Schüssel Rohkost!") die Kinder? Und überhaupt, warum darf man nicht manipulieren? Rosa Legobausteine für Mädchen, Bob der Baumeister als Anziehpuppe für Jungen. BHs und Schlüppis aus weißer Baumwolle ("Iiih!") mit vielen Schleifchen vorne dran ("Oah, toll! Schleichen!"). Unbequeme Gummistiefel mit tollen Polkadots in Rot und Weiß. Punktekärtchen im Supermarkt. Blechdose kostenlos zum Pfund Markenkaffee dazu. Demoversion des neuesten Computerspiels liegt in der einschlägigen Zeitschrift. Und dann sind da noch die Japaner, die alles so kawaii, so herzig gestalten. Bei denen sogar die Klobürste Schleifchen trägt und die Taschentücher in Stoffspender aus traditionell handgefärbtem Stoff eingenäht sind. Bei denen die Atemschutzmasken für die Heuschnupfensaison mit süßen Häschen, Disney-Figuren oder coolen Dinos bedruckt sind (Yeah, in Erwachsenengröße!). Mal ehrlich, und wir deutsche Eltern regen uns über den Osterhasen auf? Nicht im Ernst!

Der Herr Gunter Dueck hat sich auf seiner Netzpräsenz Ominsophie zum Sachverhalt geäußert. Und jetzt hätten Shizuka und ihre Mama gerne einen Rat, wie man bereits erwähnter siebenjähriger Ringelsocke mit Hasenkuscheltier wissenschaftlich korrekt erklärt, dass der Mensch auch nur ein intelligentes Säugetier ist ...