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Dienstag, 4. April 2017

Wenn kleine Damen groß werden (wollen) ...

Shizuka hat inzwischen ihr erstes Lebensjahrzehnt vollendet, und die kleine Schwester hat die Hälfte davon auch geschafft. Eltern merken das irgendwie so im Alltag gar nicht, aber die Kleinen werden einfach unheimlich schnell groß. Selbst wenn es an der körperlichen Größe noch hapert: Sie sind wahnsinnig kompetent, manchmal altklug, und immer witzig. So auch bei der Planung der Sommerferien ...

Shizuka: Mama, wir haben dieses Jahr wieder eine Woche Reiterhof, oder?

Mama: Na klar.

Shizuka: Die Kleine ist ja jetzt schon groß, die darf mit.

Mama: Hm.

Kleine Schwester: Letztes Jahr durfte ich nicht.

Shizuka (im Tonfall einer alten Lehrerin mit wadenlangem Faltenrock, Dutt und Brille): Klar, das ist ab FÜNF.

Kleine Schwester (ehrlich verblüfft): Oh. Ich BIN fünf.

Mama: Muss mal fragen ...

Shizuka, leicht herablassend: Definitiv ab fünf. Mama, ich weiß das. Da war vor zwei Jahren eine Große, die hatte eine kleine Schwester dabei, und die Kleine war fünf. War die Jüngste.

Mama: Vor zwei Jahren. Ich frag mal nach, solche Regeln ändern sich manchmal.

Kleine Schwester (Tonfall "zu Unrecht beschuldigt"): Ich bin aber WIRKLICH fünf. Und wenn das ab fünf ist, mach ich da mit!

Shizuka, verdreht die Augen: Oh Gott.

Shizuka, nach einer kurzen Pause: Wir kommen doch rechtzeitig an?

Mama: Ja, der Flieger landet einen Tag vor der Reiterfreizeit. Ihr werdet also so richtig platt sein.

Kleine Schwester: Super, ich darf mit!

Shizuka: Ich übernachte!

Kleine Schwester, sichtlich aufgeregt und genug Sehnsucht in der Stimme, dass man vor dem inneren Auge die Oma Elvis Presley anschmachten sieht: Will auch in der Pferdebox schlafen!

Shizuka: Okay, ich übernachte doch nicht.

Kleine Schwester, verschwörerisch: Aber alleine traue ich mich nicht, DU MUSST!

Shizuka: Ich dachte, Du bist fünf und groß?! Maaaamaaaa, ich will die nicht die ganze Zeit am Rockzipfel haben!

Kleine Schwester, ernsthaft irritiert: Häh, wieso Rock? Ziehn wir keine Reithosen an? Mama, ich brauch 'ne Reithose! Ich will keinen Rock!

... und so ging es fröhlich weiter. Wir konnten uns am Ende darauf einigen, dass beide an den Reiterferien teilnehmen und die Große übernachten darf, die Kleine sich das noch überlegt und das vielleicht auch darf. Immerhin verpasst sie durch die frühen Sommerferien im Juli die Kindergartenübernachtung. Und außerdem schläft sie seit ein paar Monaten alleine im eigenen Zimmer und findet das auch voll korrekt. Sie ist sich nicht sicher, ob sie ohne die große Schwester in der Stallgasse oder im Zelt übernachten will. Andererseits ist sich die Große sicher, dass sie auf keinen Fall im Schlafsack neben der Kleinen liegen will, weil sie sich viel zu alt und zu cool für sowas fühlt. Es wird also definitiv nur eines der beiden Mädels die Übernachtung am Reiterhof mitmachen, und wir werden erst in letzter Minute erfahren, welche kleine Dame das ist ... Mama hat kein Mitspracherecht mehr diesbezüglich, die darf nur zahlen. :-)

Freitag, 5. August 2016

Drei Wochen Deutschland – die Zusammenfassung

So ein Heimataufenthalt ist nett. Oma verwöhnt mit selbstgekochtem Essen, der Hund kriegt sich vor lauter Wiedersehensfreude gar nicht mehr ein, die Pferde am Reiterhof reagieren genauso verrückt, und es gibt einfach jeden Tag hunderttausend Abenteuer zu erleben. So müssen Sommerferien sein, nicht? Bei uns waren sie so, zumindest drei Wochen lang. Und weil ich selbst die Zeit in Deutschland auch genossen habe, meistens offline war und ganz viel mit den Mädels und der Familie unternommen habe, gibt es hier nur eine kurze Zusammenfassung. Also: Zur Nachahmung empfohlen, die besten Sommerferien überhaupt!


  • Mit Opa eine Cajon gebaut und spielen gelernt. Dauer: 2 Wochen. Kosten: ca. 40 Euro. Maßgeschneiderter Spezialrucksack aus einem alten Samtvorhang von Mama spendiert, das Ding kam mit nach Japan und steht jetzt im Wohnzimmer. Zur Freude der Nachbarn. Und wir wissen jetzt, was ein Snare-Teppich ist.
  • Fünfmal im Freibad gewesen und dreimal im Hallenbad. Dauer: Insgesamt sieben ganze Tage. Kosten: ca. 30 Euro Eintritt. Die kleine Schwester kann jetzt schwimmen und tauchen, und Shizuka hat Schwimmhäute zwischen den Zehen.
  • Drei Tage auf dem Reiterhof verbracht: Ausritte, voltigieren, Mähne einflechten, Pferde striegeln, Hund verwöhnen, Ziegen streicheln, Äpfel verfüttern. Kosten: hoch. Dauer: jeweils mehrere Stunden. Nutzen: Unbezahlbar.
  • Oma das tolle Keksrezept mit Karamell verraten und nachbacken lassen. Kosten: ca. 10 Euro für Backwaren. Dauer: eine Stunde Küche verwüsten, zwei Stunden Küche aufräumen, zwei Wochen Kekse mampfen. Eine Dose ging an den Onkel zum Namenstag. Wohl bekomm's!
  • Mamas altes Skateboard aus dem Keller geholt, saubergemacht und springen geübt. Kosten: Großpackung Heftpflaster. Dauer: zwei Wochen, die restliche Zeit hat es geregnet. Resultat: Staunende Nachbarn, pikierter Papa, zwei kaputte Jeans, offene Knie und die geilsten Fotos überhaupt.
  • Shizukas altes Fahrrad aus dem Geräteschuppen geholt und geputzt für die kleine Schwester. Kosten: ein Eimer Wasser und ein Schwamm. Dauer: zwei Wochen, dank Regen nicht mehr. Resultat: Die Kleine kann radfahren. Und Oma hat Angst.
  • Dreimal im nahen Indoor-Spielplatz gewesen, zweimal davon mit Minigolf, bester Freundin und Cousin. Kosten: akzeptabel. Dauer: jeweils tagesfüllend. Ergebnis: müde Kinder und Mama.
  • Die ersten drei DVDs "Die wilden Kerle" gekauft und mit dem Cousin geguckt. Kosten: 10 Euro (gebraucht). Dauer: drei verregnete Abende. Resultat: Shizuka hat mit dem Cousin im Garten Fußball spielen gelernt.
  • Mit Opa das große Trampolin im Garten aufgebaut und täglich gespielt. Kosten: Opa fragen. Dauer: Aufbau 2 Stunden, Spaß unendlich. Resultat: wackelige Knie und müde Kinder.
  • Mit Oma und Opa die Beerensträucher im Garten geräubert. Kosten: Sonne und Regen. Dauer: täglich unzählige Male. Resultat: satte Kinder mit bunter Beerensoße im Gesicht.
  • Mit Opa zur Ulsterquelle gelaufen. Dauer: 3 Stunden. Kosten: null. Resultat: viele viele seltene Pflanzen (zum Beispiel die hier)gesehen, Vögel beobachtet, Opa glücklich gemacht.
  • Mit Opa und Oma zur Großen Nalle gelaufen. Basaltsteinbruch bestaunt, Basaltsäulen gesehen, die Hände in wildem Thymian gerieben, Hummeln aus nächster Nähe beobachtet und von einem Gewitter überrascht worden. Kosten: eine kurze Autofahrt. Dauer: ein Nachmittag. Resultat: nasse Klamotten, Vulkanismus-begeisterte Kinder und duftende Hände.
  • Mit der besten Freundin und deren Familie die Rhön-Arche besucht. Kosten: nicht der Rede wert. Dauer: ein Tag. Resultat: müde Kinder, neue Erkenntnisse über Fledermäuse, Libellen und Schmetterlinge beobachtet, Frösche mit der Hand gefangen, Eidechsen entdeckt, Hummeln beim Pollensammeln zugeschaut, Bäume gestreichelt (und die Unterschiede in der Rinde entdeckt).
  • Beim DAV Fulda einen Trainer für einen Boulderkurs gebucht. Kosten: 50 Euro. Dauer: drei Stunden. Resultat: Wir wissen jetzt, was Tischbouldern ist und brauchen unbedingt einen Bouldertisch! Außerdem Muskelkater, Schwielen auf den Schwielen an den Händen und noch mehr Muskelkater. Sehne am Ellenbogen verletzt – für die nächsten Wochen getapt.

Samstag, 15. August 2015

Lange Ferien

Drei Wochen Deutschland liegen hinter uns, und Shizuka hat ihre Zeit wirklich genossen. Reiterhofferien, stundenlang Hunde kuscheln, Spaziergänge durch kühle deutsche Wälder, Kletterhallen, spaßig ausgebaute Schwimmbäder, Indoor-Spielplätze fast ohne Besucher, Kinder-Akademie und Omas gutes Essen haben sie beschäftigt gehalten. Nebenbei konnten wir noch Freunde aus Schule und Kindergarten treffen, tagsüber schwitzen und nachts wieder abkühlen, in Omas Garten Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren räubern. Was wir nicht konnten: Kraniche falten. Gerade einmal einhundertzwanzig Stück sind in den drei Wochen fertig geworden, dank der tatkräftigen Unterstützung von Onkel, Freundin und Oma. Jetzt ist noch eine Woche übrig von den Sommerferien, und da stehen weitere Abenteuer an. Abgesehen davon muss die kleine Prinzessin erstmal wieder mit der Zeit klarkommen: Gestern hat sie den halben Tag verschlafen, die vergangene Nacht wurde lesend verbracht, und heute kam sie wieder erst gegen den späten Nachmittag aus dem Bett. Sieben Stunden Zeitverschiebung und ein Tagflug sind eine böse Kombination.

Wir werden also den Besuch am Denkmal in Ueno in die Herbstferien verschieben müssen ...

Freitag, 17. Juli 2015

Erhängt

Die ersten dreihundert Kraniche sind inzwischen fein säuberlich auf Drachenschnur gezogen und hängen in unserem Wohnraum. Weitere 120 Kraniche warten darauf, dass mit ihnen das gleiche passiert. Und Shizuka staunt, wie viel 1.000 sind, wie lange wir dafür überhaupt schon gebraucht haben, und wie dick und lang die Kranichketten sind. Sie hat ausgerechnet: Mama zieht immer 50 Kraniche auf eine Schnur, also werden wir am Ende 20 Schnüre da hängen haben. Ob die Stange das hält? Das Papier wiegt wirklich ganz ordentlich ...



Montag, 21. Oktober 2013

Zwei Flugreisen und viele Bücher später ...

Wir haben es geschafft: Der Kindle ist beim Kind angekommen. Also, im Bewusstsein. Als Lesemittel. Die beiden Langstreckenflüge im Sommer und der damit verbundene zweiwöchige Auslandsaufenthalt ohne das heimische Bücherregal haben den Familienalltag gründlich durcheinander gewirbelt, denn natürlich brauchen alle Lesematerial. Und wer hat das? Natürlich Mama auf ihrem Kindle. Mama hatte wohlweislich schon vor dem Urlaub fünf Bücher für die Große, fünf Bücher für die Kleine und zwei Bücher für sich selbst geladen - die Kinderbücher wurden gebraucht, der Akku hielt, und Mama brauchte nicht zu lesen. Denn irgendein Kind hatte ständig Mamas Lesegerät in der Hand. Plötzlich waren alle schlechten Erfahrungen, das "blöde Gefühl" und "nicht blättern können" vergessen. Wozu so eine Flugreise doch gut sein kann ...

Wieder zurück in Deutschland meldete die ältere Tochter auch gleich Ansprüche an: Mama, ich brauch auch so ein Lesegerät. Für den nächsten Urlaub. Und die kleine Tochter meldete: Mama, das ist jetzt meins. Die Mädchen mochten nicht nur die Bücher aus dem Urlaub, sondern tatsächlich auch das zuvor verhasste Lesegerät. Zur Erinnerung: Ich bin Besitzerin des billigen, ganz einfachen Lesegeräts, das zwar mit elektronischer Tinte funktioniert, aber keine Farben bietet, nur Bücher transportieren kann und nicht einmal vernünftige Grauschattierungen zeigt. Wenige Knöpfe, übersichtlich, simpel.

Aufgrund der Funktionsprinzipien von Amazon, der Notwendigkeit eines Amazon-Kundenkontos und der damit verbundenen rechtlichen Implikationen werden beide Kinder keinen Kindle bekommen. Sie sollen ihre Bücher in Zukunft selbst verwalten - auch elektronisch. Wir werden also zu Weihnachten einen Wunschzettel schreiben und hoffen, dass das Christkind einen kinderfreundlichen E-Book Reader unter den Weihnachtsbaum legt. Für die Große. Denn die Kleine braucht noch mehr Bilder als Text, das muss weiterhin über Mamas Gerät funktionieren. Da sie noch kein Taschengeld bekommt, erübrigt sich die Eigenverwaltung der kindlichen Bibliothek ohnehin.

Was genau stört mich bei Amazon? Die E-Books, die man bei Amazon für den Kindle erwirbt, erwirbt man nicht. Man erwirbt die Erlaubnis, die Schriften auf unbestimmte Zeit lesen zu dürfen - mehr nicht. Man kann nicht Teile davon ausdrucken, zu Zitierzwecken kopieren. Man kann das Buch nicht als "gebraucht" weiterreichen, ausleihen oder verkaufen. Es lässt sich auch nur vom Gerät entfernen, im Archiv bleibt es erhalten. "Wegwerfen" geht also auch nicht. Und wenn man sein Gerät verliert oder es gestohlen wird, kommt man dank dem bei Amazon angelegten Kundenkonto in Teufels Küche. Das ist alles andere als kinderfreundlich, von so etwas wie kundenfreundlich mal ganz zu schweigen. Für Kinder und Kinderbücher muss die Sache einfacher sein. Es sollte möglich sein, dass sich Kinder, online oder im Fachhandel vor Ort, auch ein E-Book einfach aussuchen, mit Mama den Kauf absprechen und das Buch mit dem Taschengeld kaufen können. Ohne Kundenkonto (Stichwort Kinder und Datenschutz), ohne Kreditkarte, PayPal oder sonstigen Firlefanz. Und ein Familienkindle ist auch keine Lösung, denn es ist unmöglich, auf dem Gerät verschiedene Benutzerkonten anzulegen und den Benutzern nur selektiven Zugang zu den Büchern zu gewähren. Ein ganz banales Problem: Ich lese Thriller. Und Fantasy. Blutrünstige Geschichten, die oft genug außer Gewalt auch noch einen durchaus erwachsenen Zugang zur Sexualität bieten. Wenn ich meine Tochter auf dem Kindle lesen lasse und ihr nicht permanent über die Schulter lese, riskiere ich, dass sie auf der Suche nach neuem Lesefutter das falsche Buch erwischt und liest, was nicht für sie bestimmt ist. Nicht ganz ungefährlich also - nicht, weil ich mir dafür schäme, was ich lese, sondern vielmehr, weil es den Kinder- und Jugendschutz aus gutem Grund gibt. Schließlich ist die hardboiled Literatur zu Hause auch nicht in Kinderhöhe im Regal. Es spricht also nun trotz aller guten Erfahrungen und der Menge an verfügbarer Kinderliteratur in meinen Augen eine ganze Menge gegen den Kindle. Oder sagen wir mal, gegen den Kindle in Kinderhänden.

Was heißt das nun für die Kinderbücher? Nun, der Markt wächst. Es sollte in den nächsten paar Jahren durchaus möglich sein, auch außerhalb von Kindle und Amazon Kinder- und Jugendbücher im elektronischen Format zu finden, und dazu will ich gerne beitragen. Wie vor einem Jahr ist mir das Format noch nicht klar, die Plattform noch nicht klar, die Arbeitsweise nicht klar. Klar ist mir eigentlich nur, dass ich die Geschichten von Shizuka elektronisch zur Verfügung stellen will, auf dem ein oder anderen Weg. Ich werde die Zeit nutzen und sehen, welche Formate und Firmen eine Tendenz zu Kinderliteratur zeigen. Und natürlich muss das Ganze leicht zu veröffentlichen sein, denn ich will nicht wieder von Verlag zu Verlag tingeln und nach zwei Jahren und vielen Briefmarken, Anschreiben, Telefonaten und Seelenverkaufsverträgen resignieren. Umgekehrt traue ich mir auch nicht zu, alles komplett in Eigenregie zu erledigen. Das ist schon einmal halbwegs gut, halbwegs schief gegangen - diesmal soll es keine halbe, sondern eine ganze Sache werden.