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Freitag, 17. Januar 2014

In eigener Sache ...

Shizuka hat ein etwas ungewöhnliches Weihnachtsgeschenk erhalten. Wenige Stunden vor dem Heiligen Abend lag ein Briefumschlag im Postkasten, der an Shizukas Mama adressiert war und einen Gutschein über einen nicht gar so niedrigen Geldbetrag enthielt, einzulösen für Eintrittskarten zur Experimenta Heilbronn. Entsprechende Broschüren bezüglich des Programms dieses Hauses waren beigelegt, ein Hinweis auf die Identität des Schenkenden/der Schenkenden fehlte indes. Nachfragen im Büro der Experimenta brachten zutage, dass der Gutschein online beantragt und zu dem/der Schenkenden nach Hause geschickt wurde, es wurde per Überweisung gezahlt und die Identität des Kontoinhabers/der Kontoinhaberin darf aus Datenschutzgründen nicht bekannt gegeben werden. Der Briefumschlag, der bei Shizuka im Kasten landete, trug keinen Absender, war aber ganz offensichtlich in Heilbronn aufgegeben worden. Ein Stempel mit der Redaktionanschrift der Heilbronner Stimme weist darauf hin. Adressat und Adresse sind handschriftlich verfasst, es handelt sich um eine weibliche, runde Handschrift, sehr klein und akkurat, ausgeführt mit Füllfederhalter oder Tintenroller. Shizuka und ihre Mama waren auch nach wiederholten Anfragen im Bekanntenkreis nicht in der Lage herauszufinden, bei wem sie sich bedanken dürfen. Selbstverständlich wurde der Gutschein in eine Jahreskarte umgesetzt. Und nun also auf diesem Wege, bevor noch mehr Freunde der Familie von den vielen Fragen genervt sind:

Herzlichen Dank für den Gutschein! Wir haben ihn bereits eingelöst und waren im Januar gute drei Mal in der Experimenta, mit der ganzen Familie. Der hat Freude gebracht, der wird das auch für das übrige Jahr noch tun. :-)))

Besonders schön war der Besuch der Robert Mayer Lectures zum Thema Farbwahrnehmung bei Tieren. Unabhängig von Eintrittskarten (denn die Lectures sind kostenlos) werden wir da noch öfter teilnehmen und sicherlich viel lernen - Shizuka wird sich davon vielleicht auch zum ein oder anderen Blogbeitrag inspirieren lassen. Nachdem sie beim letzten Mal schon herausgefunden hat, dass Universitätsdozenten selten schlicht Deutsch sprechen, sondern ihre Englisch beschrifteten Diagrammen in einem deutschen Vortrag mit griechischen und lateinischen Fachwörtern erklären, die lustigerweise auf Japanisch genauso heißen. Und ja, Pferde können Farben sehen - sie sind lediglich im Bereich von Rot nicht ganz firm. Shizuka hat mir das so erklärt: Pferde fressen Gras und Kräuter und Blumen und so. Der rote Mohn in der grünen Wiese schmeckt, auch wenn sie den nicht sehen. Aber den gelben Berglöwen, der wildlebende Pferde angreift, den müssen die Tiere sofort sehen. Deshalb sehen sie gut im Bereich von Gelb und Blau, können auch Grün noch wahrnehmen, Rot aber nicht so richtig. Ist ja nicht so wichtig für sie ...

Dienstag, 24. Dezember 2013

Weihnachten in Farbe?

Weihnachten ist bunt. Kunterbunt. Bunt wie ein Regenbogen, bunt wie ein Farbkasten. Zumindest für mich, denn ich sehe bunte Lichter überall in der Stadt, die bunten Zuckerstangen beim Weihnachtsmarkt, einen grünen Baum, bunte Kugeln am Baum, bunte Lichterketten am Balkon von unseren Nachbarn und sogar bunte Schokokugeln im Adventskalender. Weihnachten fühlt sich nicht nur gut an, Weihnachten riecht auch gut. Nach Lebkuchen, frisch gebackenen Plätzchen, Tannenbäumen, Kerzen, Mamas Handcreme mit Bienenwachs. Nach heißer Honigmilch. Und nach Tonjiru - das ist eine Art Eintopf, der in Japan immer im Winter gegessen wird. Weihnachten hört sich auch an, und zwar auch gut. "Alle Jahre wieder" und "In der Weihnachtsbäckerei" und "Morgen kommt der Weihnachtsmann" und "Dicke rote Kerze". Dieses Jahr auch nach Mama am Klavier. Und nach Glocken und Glöckchen, Knistern von Kerzenflammen und dem Rascheln von Christbaumzweigen.

Ich war vor zwei Wochen mit meiner Mama und einem Freund in der Experimenta in Heilbronn. Dort gibt es im Stockwerk "Netzwerk und Kommunikation" eine Schreibmaschine, die haut Löcher ins Papier. Das ist eine Schreibmaschine für Blindenschrift. Blinde können auch lesen, nur dass die Bücher Knubbel statt Buchstaben haben. Mama hat meinen Namen getippt. Und dann habe ich meinem Papa einen Brief getippt. Das war ganz schön schwer, denn alle Buchstaben im Alphabet werden mit sechs Punkten gebildet, die immer anders geordnet sind in einem Raster. Gar nicht so einfach. Papa hat einen ganzen Abend mit Wikipedia gebraucht, um den Brief zu lesen. Und natürlich waren ein paar Schreibfehler drin.

Gestern Abend habe ich ein Buch aus der Stadtbücherei gelesen, das in Buchstaben und in Braille geschrieben ist: Das schwarze Buch der Farben. Es geht darum, dass die Welt eigentlich ganz bunt ist. Aber das Buch ist schwarz, die Seiten sind schwarz. Mit glattem Lack sind auf das matte Papier Muster und Gegenstände gemalt, die man fühlen kann. Und man kann die Sätze auch mit den Fingern lesen, denn alles ist mit Buchstaben und mit Blindenschrift geschrieben. Das ist spannend. Denn ein Buch über Farben ist für blinde Leute doch eigentlich Quatsch, oder? Mama hat mir erklärt, dass manche Menschen nicht blind geboren werden, sondern schon Farben kennen und wissen, wie Dinge aussehen, weil sie erst später durch eine Krankheit oder einen Unfall blind geworden sind. Das ist bestimmt schwer. Wie erklärt man aber den anderen, was Farben sind? Wie Rot aussieht? Das einem bei Blau ein bisschen kalt wird? Dass Gelb nach Sonne und Meer riecht? Dass Grün sich wie frisches, feuchtes, glattes Gras anfühlt? Dass Braun zwischen den Fingern krümelt wie leicht muffig riechende Gartenerde? Dass Lila nach Flieder riecht und sich anfühlt wie die glatten Blüten von Veilchen? Dass Weiß eigentlich gar nicht Weiß ist, sondern Licht, das mit einem Stück Glas in einen Regenbogen verwandelt werden kann? Das ist echt schwer.

Mama hat gesagt, dass ich mit meinen Fragen die meisten eigentlich schon beantwortet habe. Weil Rot eben wirklich so aussieht wie Erdbeeren und Tomaten schmecken, es warm macht und nach Himbeersirup riecht. Dass Blau wie Heidelbeeren schmeckt, ein bisschen kühl und nass ist und immer nach Winter riecht. Dass Grün sich wie Gras anfühlt, vielleicht auch danach riecht, aber ganz sicher wie Salatgurke schmeckt. Und so weiter. Das ist doch dann eigentlich wie sehen, oder? Wenn man so genau weiß, wie die Farben sind. Wenn ich "Rosa" denke, sehe ich auch nicht einen riesigen rosa Flecken vor meinen Augen, sondern höre Schweine grunzen, rieche Zuckerwatte und schmecke Himbeeren. Und das ist so, obwohl ich sehen kann. Das Buch ist übrigens total cool, das müsst Ihr unbedingt auch mal lesen! Aber erst nach Weihnachten, denn bis dahin habe ich das ausgeliehen. :-)))

Frohes Fest und gesegnete Feiertage mit viel Lebkuchenduft, Tannenzweigen (ohne Pieksen) und heißer Schokolade!