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Sonntag, 12. Juni 2016

Es wird geforscht

Shizuka ist etwas anders drauf als die meisten Kinder ihres Alters. Es ist vielleicht schon aufgefallen, dass sie eine höhere Klasse besucht, als das ihrem Alter entspricht, dass sie nicht ganz alltägliche Hobbys hat,  in ihren Interessen und ihrem Benehmen etwas abseits der Masse steht und einfach immer wieder auffällt. Und das nicht immer positiv. 

Nach gut eineinhalb Jahren an der (nun nicht mehr ganz so) neuen Schule, in einem ihr vorher eher fremden Land, will ich noch einmal Bilanz ziehen.

Die Schule scheint, trotz aller Baustellen, offenen Probleme und Dinge, die verbessert werden sollten (besser geht immer, ganz ehrlich), gut. Shizuka sagt selbst, dass sie auf keinen Fall in einer anderen Klasse als der ihren sein wollte, dass sie zum ersten Mal jetzt das Gefühl hat, wirklich da zu sein, wo sie hingehört. Und das, was in der Schule geschieht, nähert sich auch langsam dem, was man für eine fünfte Klasse so allgemein erwartet. Wir scheinen also etwas richtig gemacht zu haben, auf diesem Gebiet. Bei den Hobbys sieht es ähnlich aus. Die kleine Dame vermisst zwar bitterlich ihr wöchentliches Wing Tsun Training, aber mit Aikido haben wir da wohl eine ganz gute Alternative gefunden. Sollten wir dieses Umfeld hier jemals wieder verlassen (Shizukas Worte), dann ist die parallele Ausübung beider Sportarten nicht ausgeschlossen. Klavierunterricht, ein- bis zweimal wöchentlich bouldern und hin und wieder ins Schwimmbad gehen gehören ebenfalls dazu und werden in der Regel begrüßt. Das Jammern von wegen "heute kein Bock auf dies und jenes" ist passé. 

Es bleibt das aggressive Verhalten nach Schulschluss jeden Tag, das sich innerfamiliär sehr negativ auswirkt. Allerdings fliegen schon längst keine Möbelstücke mehr um, Shizuka hat ihr selbstverletzendes Verhalten abgelegt, und lautes Geschrei ist auch nicht mehr alltäglich. Alltäglich sind Unlust, wenig Motivation, aggressiver Umgangston und das Gefühl, einfach erstmal runterkommen zu müssen. Aus Erfahrung weiß ich, dass manche Menschen eben einfach so drauf sind, dass sie nach Schule, Uni oder Arbeitstag einfach erstmal "ausdampfen" müssen. Das ist nicht angenehm für diejenigen im unmittelbaren Umfeld, und vor allem Shizukas kleine Schwester kriegt immer die volle Breitseite. Trotzdem scheint sich die Forschung inzwischen doch etwas mit diesen offenbar von einem ganz normalen Tag völlig aus der Bahn geworfenen Menschen zu befassen. Verlinkt an dieser Stelle ein aktueller Artikel aus Spektrum online.

Im Großen und Ganzen deckt sich der Text mit dem, was sowohl von Seiten der Begabtenforschung als auch in der Neurolinguistik und Neuropsychologie bekannt ist. Erfahrungswerte und aktuelle Praxis zeigen viel, was die Forschung selbst so noch nicht richtig aufarbeiten konnte. Es ist Not am Mann (und an der Frau), weil einfach vieles aus Beobachtungen bekannt ist, was bislang nicht mit wissenschaftlichen Methoden be- oder widerlegt werden konnte. Interessant ist dabei die Tendenz, auch in der Psychologie ein wenig weg vom Verhalten und hin zu neurobiologischen Implikationen zu gehen. Zusammenhänge zwischen dem tatsächlichen, subjektiven Empfinden (das Verhalten generiert) und der über fMRT messbaren Nervenaktivitäten werden hergestellt. Für die Sprachforschung, vor allem in Hinsicht auf Mehrsprachigkeit, waren und sind die Ergebnisse solcher interdisziplinärer Ansätze durchaus erhellend. Insofern denke ich, dass der Weg weiter verfolgt werden sollte. Denn am Anfang einer möglichen Intervention jedwelcher Art (Aggressionen gezielt abbauen ist etwas anderes als deren Entstehung einzudämmen) sollte doch immer das Verstehen des Phänomens stehen, nicht?

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