Sommerferien sind dazu da, alles das zu machen, wozu man während des übrigen Jahres keine Zeit hat. Shizuka ist nun diese Woche in einer japanischen Grundschule zu Besuch und genießt bislang diese Zeit. Im Vergleich zur deutschen Schule sind die Stunden eher intellektuell anspruchslos (abgesehen von der Sprache), es gibt wenig bis keine Hausaufgaben, die, so vorhanden, auch noch extrem einfach sind. Das heißt konkret, es bleibt nachmittags viel Zeit, um mit der kleinen Schwester Unfug zu treiben.
Heute hatte Shizuka die Idee, die sommerliche Hitze (34° C, strahlender Sonnenschein, Luftfeuchtigkeit bei 80 %) in einer Höhle besser aushalten zu können als in unserem Haus. Zugegeben: Die japanische Leichtbauweise erlaubt einen ... direkten Bezug zur Natur. Um es mal milde auszudrücken. Die Häuser sind schlicht nicht isoliert, in keiner Art und Weise. Dementsprechend nah fühlt man sich dem Wetter, zu jeder Jahreszeit.
Also packte Shizuka in unserem Washitsu die Futon aus dem Schrank, bezog sie mit Laken und stellte sie unter Zuhilfenahme vieler Wäscheklammern als Wände auf. Der Boden wurde zur Isolation gegen die von unten aufsteigende feuchte Hitze mit Kissen, Schaffell und Decken ausgepolstert. Nach oben blieb die Höhle offen, damit die vom Körper ausgehende Hitze frei abziehen kann. Offene Schlitze zwischen den einzelnen Futon sollten für den nötigen Durchzug sorgen, Papas Ventilator wurde strategisch günstig direkt davor platziert. Und dann schnappte sich die kleine Dame einen Stapel Bücher* und war für die nächsten drei Stunden nicht mehr ansprechbar. :-)
Als abends die Hauslehrerin für Japanisch vorbeikam, durfte sie mit Shizuka zusammen in der Höhle sitzen. Der Unterricht fand diesmal auf sehr engem Raum statt, und offensichtlich hatten die beiden eine Menge Spaß. Zumindest wurde gute 1 1/2 Stunden lang im Duett gekichert.
* Was sonst?
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