Der erste Gang heute Morgen führte Shizuka noch im Schlafanzug in den Garten. Die Wetterstation war das Ziel. Sieben Uhr Ortszeit, windstill, kein Niederschlag, 19° C, leichte Bewölkung. Und die Cabomba sah glücklich aus.
Dabei hätte sie das gar nicht sein dürfen. Die gestrige Bettlektüre hatte uns nämlich gesagt, dass die eigentlich in Südamerika heimische Art nur Wasser mit dem pH-Wert 7 und 28° C mag und bei allem anderen eingeht. Viel Licht, Kalium im Wasser, ordentlich gedüngt, kein stehendes Wasser, und die einzelnen Stengel im Bund müssen auseinandergenommen und im Abstand von etwa 2 cm eingepflanzt werden. Haben wir alles nicht gemacht, bei uns saß der Bund aus dem Laden einfach in den Ziersteinen. In umgebungswarmem Leitungswasser. pH-Wert? Keine Ahnung.
Daher war der heutige Tag dann auch ausgepflanzt: Das Pflänzchen musste gerettet werden. Wir fuhren also nach getaner Arbeit (Mama hat keine Ferien) wieder zu besagtem Laden und kauften ein. Ein echtes Aquarium war zu teuer, also musste ein kleiner Sammelbehälter für Käferchen und dergleichen her. 800 Yen, Fassungsvermögen fünf Liter. Dazu zwei Kilogramm Aquarienkies, feinkörnig, reine Natur, weiß und grün. Nochmal 400 Yen. Dann noch Mineraliensteine, 500 Yen. Zwei weitere Päckchen rote Ziersteinchen, 800 Yen. Kaliumdünger für Aquarienpflanzen, 1.400 Yen. Und zu Hause wurde gebastelt. Die Pflänzchen mussten aus der Colabuddel wieder raus, die wurde nun komplett mit den roten Steinchen gefüllt und in der Mitte des Vivariums platziert. Die Steinchen sind allerdings immer noch wasserbedeckt. Im Vivarium wurden Aquarienkies und Mineralsteine vermischt und um die Flasche herum verteilt, der Bund Pflanzen wurde auseinander genommen. Die Pflanzen wurden rund um die Flasche in den Kies gesteckt, das Ganze wurde mit Wasser aufgefüllt, und dann musste noch die Flasche nachgefüllt werden, denn die wollte nicht unten im Kies stehenbleiben. Zuviel Auftrieb - also doch wieder Wasser rein. Alles noch einmal von vorne, denn derweil sind die Pflänzchen wieder ausgebüchst, die hatten im bewegten Wasser auch zuviel Auftrieb. Am Ende stand dann doch alles, das Deckelchen kam wieder auf das Vivarium drauf, die Einfüllklappe wurde abmontiert und die Wetterstation wieder auf die Colaflasche geschraubt. Das schwere Gerät wurde im Garten wieder ausgerichtet, so dass alle Wetteranzeiger funktionieren. Shizuka ist zufrieden: Mama hat alles gezahlt, das Taschengeld blieb unangetastet. Und chic sieht die Wetterstation allemal aus ...
Übrigens haben wir noch herausgefunden, dass es eine weitere Art Cabomba gibt, die sehr viel toleranter ist, genauso aussieht und auch aus Amerika kommt ... Der Laden weiß nicht so genau, was er da verkauft. Wir werden also einfach ausprobieren, was wir da gepflanzt haben.
Und morgen?
Shizuka will noch ein Barometer anbauen ...
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