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Freitag, 23. April 2021

Frauen unter sich …

Großer Spaß am Morgen oder doch nur Fremdschäm-Potential? Man weiß es nicht so genau … 

Zum Hintergrund: Hinsichtlich Hardware und Software stehen einige tiefgreifende Veränderungen ins Haus. 

Die beiden kleinen Damen haben sich in den letzten 15 Monaten intensiv mit digitaler Selbstverteidigung, Sicherheit und den schulisch wie privat genutzten Systemen auseinandergesetzt. Bei Shizuka findet das auf einem hohen (erwachsenen, digital-affinen und extrem nerdigen) Niveau statt, bei der kleinen Schwester sind immerhin Kenntnisse und Ansichten vorhanden, die sowohl Opa als auch Patenonkel mit den Ohren schlackern lassen und den wirtschaftshörigen Papa in den Wahnsinn treiben. Und die Mama unterstützt natürlich, wo sie nur kann. 

Kompletter Systemumbau geht nicht ohne entsprechendes Vorwissen – und das findet man in Büchern und im Netz. Die letzten 20 Kilogramm Literatur sind Anfang der Woche zurück in die HLB gegangen, jetzt ist erstmal online an der Reihe. Und da kam uns heute doch glatt ein … sagen wir es vorsichtig … Schmankerl :-) unter. 

 

Danke an Barbara Thöns und Rena Tangens sowie Digitalcourage! Shizuka ist vor Lachen vom Stuhl gefallen, die kleine Schwester staunte Bauklötzchen und die Mama … nun ja*. Die hatte zumindest Spaß, denn die legte 1997 zum ersten Mal Hand an einen Computer. Bitte selbst genießen: 


Barbara Thöns und Rena Tangens: Der Druckertreiber – Hacker packen aus



* Diese Frisuren! o_O

Sonntag, 6. Dezember 2020

Personalprobleme, Outsourcing und überlastete Lieferdienste

 Liebe Kinder,


in diesem Jahr ist alles etwas anders. Die Corona-Pandemie hat auch das Weihnachtsdorf erreicht. Zum Glück hat sich bislang niemand bei uns infiziert. Allerdings müssen auch wir Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um den normalen Betrieb aufrecht zu erhalten. Unsere Werkstätten sind nur zur Hälfte besetzt, jeder zweite Arbeitsplatz muss frei bleiben. Das nördliche Gesundheitsamt schickt immer wieder Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Quarantäne. Das hat uns vor ein großes Problem gestellt: Wie sollen wir am Nikolaustag alle Stiefel rechtzeitig füllen, wenn wir doch nur „zur Hälfte“ arbeiten dürfen? Wir haben uns  mit Eltern, Großeltern, Paten, Kirchengemeinden, Lehrkräften und Euren Freunden beraten und Hilfe geholt. Dieses Jahr halten wir wirklich alle zusammen, damit Ihr eine schöne Vorweihnachtszeit habt! Und Ihr ahnt gar nicht, wie viele Helfer wir gefunden haben(1) …


Damit Eure Wünsche auch in diesem Jahr erfüllt werden, haben wir ein Experimente gewagt: Wir haben einen Teil unserer Arbeit outgesourct. Wenn Ihr Kinder also weniger Geschenke als sonst im Stiefel findet oder nur diesen Brief, seid nicht traurig. Eure Wünsche werden noch erfüllt! Das Problem: Unsere Schlitten dürfen auch nur zur Hälfte belegt sein. Weniger Helfer, die die Geschenke transportieren, und weniger Rentiere, die die Schlitten ziehen bedeutet konkret, dass wir in der gleichen Zeit weniger Geschenke auf dem Schlitten haben. DHL und DPD, Hermes, UPS und einige lokale Lieferdienste haben wir damit beauftragt, das auszuliefern, was nicht mehr auf unseren Schlitten passt. Wir wissen aber nicht, ob Eure Päckchen auf diesem Weg rechtzeitig bei Euch ankommen. 


Dieser Brief bedeutet für Euch: In den nächsten Tagen bekommt Ihr noch Post! Das ein oder andere Päckchen mit Süßigkeiten oder Spielsachen, den dringend benötigten warmen Wintersocken oder einem anderen Herzenswunsch wird noch ankommen. Geht dem Lieferboten entgegen, haltet Abstand und seid nicht sauer, dass diese hart arbeitenden Menschen es vielleicht nicht pünktlich geschafft haben. Die haben jetzt wirklich viel zu tun.


Wir wünschen Euch eine schöne, besinnliche Adventszeit mit vielen zwischenmenschlichen Begegnungen und freuen uns auf Euer Lachen! Bleibt gesund!


Eure Weihnachts-Brigade und St. Nikolaus



(1) Feuerwehren, Supermärkte und sogar Pferde helfen uns! Schaut mal da: https://osthessen-news.de/n11640649/mit-kutsche-oder-blaulicht-kreative-nikolausaktionen-bereiten-kindern-freude.html und hier https://osthessen-news.de/mediathek/video.php?vid=6395

Mittwoch, 6. November 2019

Fortschritte der besonderen Art – in mehrerlei Hinsicht

Die besondere Situation von Shizuka und ihrer kleinen Schwester hält die Mama immer auf Trab: Da sind Situationen mit Freunden, Lehrkräften oder anderen Erwachsenen, die erklärt werden müssen. Da sind alltägliche Szenarien, die Stress verursachen. Da sind einfach unglaublich viele Momente, die der Mama zeigen, dass die beiden Mädchen auf ihre eigene Art und Weise ganz besonders sind. Missverständnisse ergeben sich hin und wieder aus dem, was in anderen Familien als normale soziale Interaktion gilt. 

Die ein oder andere Fortbildung zu Themen wie Autismus-Spektrum, besondere Sensibilität, soziale Konflikte bei Kindern, Über- und Unterforderung sowie die respektiven Kongresse und Vorträge sind fester Bestandteil von Mamas Arbeitstag geworden und haben in den letzten Jahren maßgeblich dazu beigetragen, den Alltag zu entschärfen. Es ist erstaunlich, aber die beiden kleinen Damen entwickeln tatsächlich sehr viel mehr Verständnis für die "normalen Leute" und deren Menschlichkeiten ("Unzulänglichkeiten" wäre ein zu negativer Begriff) als das umgekehrt der Fall ist. Gerade läuft wieder ein Kongress in den USA von einer der psychologischen Beratungsstellen, die sich mit dem Entschärfen des Alltags für Kinder und Eltern im Autismus-Spektrum beschäftigen. 

Umso witziger war der Blick in die Zeitung heute morgen. Großer Zufall, die Süddeutsche titelte online: "Autismus: Supermarkt führt Extra-Stunde ein". Worum geht es? Eine neuseeländische Supermarktkette hat auf Anregung einer angestellten hin seit gut einem Jahr eine Stunde der Öffnungszeiten ganz besonderen Menschen gewidmet. An einem Nachmittag der Woche werden für eine Stunde die Lautsprecher ausgeschaltet und die zu Werbe- und Verkaufszwecken sehr pointierten Lichtführungen gedimmt. Die Angestellten wuseln nicht mehr durch den Laden, um Regale einzuräumen und laut scheppernd Einkaufswagen an ihren Platz zurückzubringen, sondern ziehen sich soweit wie möglich zurück. Der Supermarkt wird für Menschen, die sensibel auf Reize reagieren, "entschärft". Und  das Konzept war während der Testphase in einigen der Supermärkte der Kette so erfolgreich, dass es auf alle mehr als 110 Filialen ausgeweitet wird. In einigen anderen Ländern gibt es ähnliche Bestrebungen. Allerdings merkt die Süddeutsche ganz treffend an: In Deutschland wird dieses Thema komplett ignoriert.

Shizuka reagierte amüsiert: Wir hatten uns für die japansicher Supermärkte immer mit Sonnenbrillen und Ohrstöpsel ausgestattet und gewisse Märkte aufgrund der Reizüberflutung schlicht gemieden. Deutsche Einkaufsmöglichkeiten wie die Ketten Rewe und Tegut sind entspannend im Vergleich zu dem, was wir vier Jahre lang in Japan erlebt haben. Nun hatten wir immer den Eindruck, dass Trends aus den USA, Australien und Neuseeland schneller in Japan als in Deutschland ankommen. Eine kurze Suche in den online englischsprachig publizierten japanischen Tageszeitungen brachte allerdings kein Ergebnis. Trotzdem: Liebe Neuseeländer/-innen, macht weiter so! Und vor allem schickt Ihr bitte Eure Marketing-Experten und -Expertinnen mal rüber, denn dieses Konzept brauchen wir hier auch! Bitte-bitte-bitte!

Freitag, 15. März 2019

Fridays for Future – Wunder der Schulpolitik

Das mediale Echo, das die Schwedin Greta Thunberg in den letzten Wochen erfahren hat, ist auch an Shizuka nicht vorbeigegangen. Engagiert und besorgt, wie sie ist, hat sie sich einen der von Campact verteilten Aufkleber mit dem Aufruf zum freitäglichen Klimastreik auf das Fahrrad geklebt und fährt damit seit einer Woche herum. 

Gestern kam sie von der Schule nach Hause und erzählte, dass der Leiter des privaten Gymnasium per multimedialer Anzeige eine Mitteilung des Schulamts weitergegeben habe, in dem den Schülern und Schülerinnen der hessischen Schulen die Teilnahme an den freitäglichen Streiks verboten wird und die Schulen angehalten werden, die Lehrkräfte von "Schulausflügen" zum Zweck des Streiks abzuhalten. Ein Fehlen im Unterricht während stattfindender Streikveranstaltungen sei kategorisch als unentschuldigtes Fehlen zu werten. Der Herr Schulleiter bedauere das sehr, denn er fände die Sache eigentlich unterstützenswert, könne das aber aus genannten Gründen dann doch nicht befürworten.

Für Shizuka warf das mehrere Fragen auf.

- Warum wird die Mitteilung auf diesem Weg überhaupt publik gemacht? Eine informelle Mitteilung über die Klassenlehrkräfte würde weniger Aufmerksamkeit erzeugen und uninformierte Schülerinnen und Schüler gar nicht erst "heiß" machen.

- Ist eine Privatschule tatsächlich so strikt an die Vorgaben des Schulamts gebunden, dass die wortgenaue Weitergabe in diesem Rahmen nötig war?

- Warum wird um die Sache so ein Aufstand gemacht, wenn außer ein paar unentschuldigten Fehlstunden offenbar nichts passiert?

Für Shizuka war das unverständlich. Es kam die Frage auf, ob der Herr Schulleiter hier nicht etwa zwischen den Zeilen ein bisschen Rückgrat und politisches Engagement von der Schulgemeinschaft fordere, das aber nicht explizit und offen formulieren wollte. Immerhin ist er als Schulleiter nicht in der Situation, sich politisch engagieren zu dürfen. Was den Lehrkräften ja auch eigentlich untersagt ist. Moment, Privatschule? Eine Privatschule, die in der Vergangenheit durch die Schülerschaft und Mithilfe der Lehrerschaft Lichterketten für Asylbewerber organisiert hat, die gegen Studiengebühren auf die Straße gegangen ist und mit einem Rückschritt zu G9 insbesondere in Sachen Meinungsbildung, selbständiges Denken und Persönlichkeitsbildung stark macht? Die Sache scheint in der einen wie anderen Richtung bedenkenswert.

Gerade sitze ich in einem zentral gelegenen Café und sehe, dass sich die Schülerschaft der Stadt unter Leitung der Jugendorganisation der Grünen sammelt und die Innenstadt blockiert. Ein erster Blick verrät, dass sich nicht nur Schüler und Schülerinnen in der Versammlung befinden, sondern auch offenbar betreuende Erwachsene. Es sind mehr Menschen, als die ansässigen privaten Schulen stellen könnten. Und die lokale Presse ist auch eben eingetroffen ...

Editiert am Samstag, 16. März 2019: Shizuka informierte mich, dass die Mitteilung der Medienbildschirme in der Schule auf eine Mitteilung des Schulamts, nicht (wie ursprünglich angegeben) des Kultusministeriums hin stattfand. 

Und die örtliche Presse war sich heute in der Morgenausgabe nicht einig, ob 400 oder 500 Schüler und Schülerinnen an den Kundgebungen teilgenommen hatten – für die Größe der Stadt aber unserer Meinung nach in jedem Fall eine stolze Leistung.

Shizuka war sich indes nicht ganz sicher, wie sie die Proteste bewerten sollte. Sie stimmt mit dem Anliegen überein, versteht aber auch den Druck nicht, der von allen Seiten auf die Schüler und Schülerinnen ausgeübt wird. Einerseits werden sie ermutigt, sich politisch zu engagieren. Wenn das dann, wie jetzt, passiert, wird gebeten, das doch bitte nur in einem konformen und bequemen Rahmen zu tun. Greta Thunberg wolle Aufmerksamkeit für den Klimawandel, wird gesagt, und die habe sie jetzt bekommen, also könne man die Sache ja beenden. Shizuka ist sich nach genauerer Recherche sicher, dass es nicht nur um Aufmerksamkeit geht: Die junge Schwedin weiß, wie alle Schüler und Schülerinnen, dass sich Politiker wie Wirtschaftsgrößen und alle anderen Erwachsenen der Klimaproblematik durchaus bewusst sind. Sie wollen keine Aufmerksamkeit – sie wollen, das endlich gehandelt wird. Denn mit Aufmerksamkeit wird man den Klimawandel nicht aufhalten können. Es müssen Taten folgen, und zwar sofort. Die Schüler und Schülerinnen benutzen die Schulpflicht also, um Druck auszuüben und die Erwachsenen zu erpressen: "Wir gehen zur Schule und tun, was Ihr als unsere Pflicht anseht, wenn IHR EUCH UM EURE PFLICHTEN KÜMMERT UND DIE WELTPOLITIK UND DEN KLIMASCHUTZ ENDLICH TATKRÄFTIG ANGEHT!"

Es geht also um Macht, um Autorität, und da steckt ganz viel Psychologie mit drin. Sowohl Shizuka aus auch ihrer Mama und ihren Großeltern ist aufgefallen, dass die Aktionen von Greta Thunberg zwar heftig kritisiert werden. Dass es aber nie um Kritik an dem geht, was die junge Frau sagt. Inhaltliche Kritik wird kaum geübt. Kritisiert wird:
- Dass sie einfach die Schule schwänzt.
- Dass sich ein kleines Mädchen mit Zöpfen erdreistet, zu internationalen Medien und wichtigen Politikern zu sprechen, und das auch noch zu einem Thema, von dem kleine Mädchen keine Ahnung zu haben haben. 
- Dass die Eltern der jungen Schwedin, die ja nun doch schon aus dem Grundschulalter heraus ist, der Jugendlichen nicht nur keinen Einhalt gebieten, sondern sie sogar unterstützen.
- Dass Greta Thunberg mit einer Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert ist.

Alle diese Kritikpunkte haben mit dem, was die junge Frau sagt, nichts zu tun. Das "wer" und "wie" ist wieder einmal wichtiger als das "was". Shizuka sagte dazu: Getroffener Hund bellt. Die junge Frau wird nicht kritisiert für das, was sie sagt. Sie wird auf einer persönlichen Ebene angegriffen, weil sie mit dem, was sie tut, bestehende Machtverhältnisse in Frage stellt und damit auch noch Recht hat. Und das ist der eigentliche Skandal. 

Dienstag, 26. Februar 2019

Shizukas Frust und Industrie 4.0. Karnevalistische Anwandlungen.

Shizuka muss bis zur 10. Klasse zwei Referate in Fächern ihrer Wahl gehalten haben. So will es die Schule. Zeitpunkt, Thema und Fach darf sie sich aussuchen. Unterstützende Mediennutzung obliegt ihr selbst und ihren Präferenzen. So weit, so locker.

Man kann darüber streiten, ob es zeitgemäß ist, wenn ein Gymnasium die Kinder so wenig auf das Vorbereiten und Durchführen von Präsentationen vorbereitet (sogar Shizukas Mama hat vor etwa 25 Jahren mehr Referate an eben jenem Gymnasium gehalten). Man kann auch darüber streiten, wie frei die Wahl der medialen Unterstützung wirklich ist, wenn die Kids an eben jener Schule nicht einmal Informatik-/Computerunterricht haben.

Shizuka ist frustriert. Sie hat während der Weihnachtsferien eine erste Idee ausgebrütet: Basierend auf einem zeitgenössischen Kino-Zweiteiler will sie die historische Entwicklung einer US-amerikanischen Stadt näher beleuchten. Gründung, Migrationsbewegungen, Bildung von ethnischen Stadtvierteln bis hin zur aktuellen Politik des international nicht gerade unbekannten Bürgermeisters. Tolles Ding und sicherlich eine spannende Sache, denkt Shizukas Mama. Das Inhaltsverzeichnis und die ersten Unterpunkte wurden während der Ferien bereits ausgearbeitet, die kleine Dame arbeitet mit Keynote und dem eigenen Laptop. Dann, nach den Ferien, drei Präsentationen von Mitleidenden, pardon, in der Klasse. Ein Vortrag wurde vom Blatt abgelesen, es gab kein Handout, keine Bilder. Ein Vorlesetext, mehr nicht. Wer wollte, durfte sich Notizen machen. Der zweite Vortrag wurde immerhin  mit Bildern über die Dokumentenkamera unterstützt. Es gab ein Handout, das aber kaum über das Inhaltsverzeichnis hinausging. Der dritte Vortrag nutzte den schuleigenen Medienwagen mit Schulcomputer und Beamer, es gab "Folien", die in Word erstellt waren und aus Text bestanden. 

Keine Smartboards in den Klassen, WLAN vorhanden, aber instabil, die Lehrkräfte unterrichten nur in absoluten Notfällen mediengestützt. Mediengestützt bedeutet dann, dass die Dokumentenkamera genutzt wird. Oder ein OHP. Oder der Videoraum mit seinen alten Fernseh- und VHS-Geräten. Sogar der alte Apparat, der die großen runden Filmrollen abwickelt, ist gelegentlich dort noch in Gebrauch ...

Heute vor der Schule der Kleinen Schwester: Shizukas Mama kam mit einem jungen Vater ins Gespräch. Der Mann ist überfordert davon, dass die Schule auf Papiermitteilungen verzichtet und Elternbriefe per E-Mail versendet. Gelegentlich auch mal kurzfristig, also mit Terminen, die weniger als zwei Wochen in der Zukunft liegen. Elternabende gingen so schon spurlos (und kenntnislos) an der Familie vorbei. Seit er das bemerkt hat, werden einmal wöchentlich die E-Mails gelesen. Mit der Verwandtschaft im außereuropäischen Ausland kommuniziert er nach eigenen Angaben nur per WhatsApp, alles andere sei zu kompliziert. 

Und nun soll der Mobilfunkstandard 5G kommen, die Digitalisierung der Unternehmen wird gefordert, Deutschland soll in digitalen Angelegenheiten konkurrenzfähig bleiben. Großes Fragezeichen: BLEIBEN??? 

JA WIE DENN, MIT SO EINER SCHULPOLITIK UND SO VIEL IGNORANZ!

Die unkomplizierteste und kostengünstigste Möglichkeit, beim Umzug im September 2018 schnell WLAN in der Wohnung zu bekommen, brauchte 3 Wochen (!) für die Bereitstellung der nötigen Hardware. Der kostengünstigste und sofort nutzbare Kommunikationsvertrag für das Smartphone mit einer Datennutzung von (hinsetzen vor dem Weiterlesen) atemberaubenden 1.5 GB ist sauteuer und bietet selbst in der knapp vor der Schwelle zur Großstadt (deutsche Definition) befindlichen Wohngemeinde keinen flächendeckenden Netzempfang. Geschweige denn die versprochenen Verbindungsgeschwindigkeiten. 

JA WUNDERT ES DENN DA NOCH IRGENDJEMANDEN, DASS HIER RECHNUNGEN IMMER NOCH AUF PAPIER VERSCHICKT WERDEN, PER POST?! 

Okay, zugegeben: Die Herren und Damen in Gelb-Dunkelblau sind hochmodern mit E-Bikes unterwegs. Und kommen mehr als einmal täglich. Respekt vor der Post!