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Samstag, 30. September 2017

Nasse Füße

Als ich knapp vier Jahre alt war, hat mein Papa mit mir an der Ostsee in der Nähe von Kiel irgendwo am Strand ein Loch gebuddelt. Dann hat er mich hineingestellt und ein Foto gemacht: Ein lachender hellbrauner Lockenkopf mit Sommersprossen, hellem Hemd und aufgekrempelten Hosen, in einem etwa 50 cm tiefen Loch stehend, die Füße im Wasser und die Waden schlammverschmiert. Fettes Lachen. 

Das weiße Hemd trug vor einiger Zeit noch die kleine Schwester. Die Hosen gibt es nicht mehr. Und wo der Strand an der Ostsee genau war, weiß heute niemand mehr. Aber als ich Shizuka und der kleinen Schwester von diesem Foto erzählte, wollten die beiden das auch machen. Pazifik statt Ostsee, völlig okay. Aber wie war das nun mit dem Wasser? Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht mehr, wie das mit dem Wasser war. Das Foto zeigt die Brandungslinie gute 10 m entfernt. Das Loch muss tief genug gewesen sein, das von unten das Wasser hineindrückte, nehme ich an. Aber ob das wirklich funktioniert?

Ein Tag am Strand im Süden von Yokohama, sonniges Spätsommerwetter, ordentlicher Wind, das Wasser voller Surfer. Die kleine Schwester zieht die Hosen aus und quietscht: Mama, buddeln! Gaaaaaanz tief!

Und Mama buddelt. Mangels Sandschaufel werden die Sandalen ausgezogen, das T-Shirt auf der Seite eng geknotet und wir versuchen es mit der Hundebuddeltechnik. Was ein durchschnittlicher Pinscher kann, können wir auch: Vorne mit den Händen den Sand lockern und hochholen, dann mit den Füßen schnellstmöglich wegschieben. Ist besser als jede Hornhautraspel ...

Shizuka und die kleine Schwester helfen mit. Irgendjemand findet eine große Muschelschale: Damit kann man auch buddeln. Dann kommt eine zerbrochene Frisbeescheibe dazu: Schaufelersatz. Wir buddeln uns durch richtige Schichten, erst weicher, trockener Sand, dann feuchter Sand, dann nasser, festgetrampelter Sand. Dann eine Schicht Muschelbruch mit einem kleinen Krebs in grün, der aufgeregt davoneilt. Darunter noch einmal nasser Sand, viele Steinchen, eine weitere Schicht Muschelbruch. Und wieder Sand. Wir fühlen uns ein bisschen wie Archäologen, denn der Plastikmüll wird nach unten hin bemerkenswert weniger. Shizuka hat die Idee, sich in das Loch zu stellen, die kleine Schwester muss mit einer gefundenen leeren PET-Flasche Wasser holen. Das wird auf Shizukas Füße gegossen. Shizuka wühlt mit den Zehen den festen, jetzt patschnassen Sand locker, der lässt sich so leichter herausschaufeln. Schlamm statt festem Schmodder.

Eine gute Stunde später wird es von alleine kalt und nass da unten. Shizuka tritt Schlamm, ohne dass die kleine Schwester Wasser nachgießt. Und prompt sind die Mädchen noch motivierter. Eine Ladung nasser Matsch nach der anderen wird aus der Fallgrube befördert. Shizuka hat der kleinen Schwester den Platz abgetreten, die bis zum Bauchnabel im Loch verschwindet. Und plötzlich mit einem Quiekser nach unten schaut: Bis zum Knie geht das kalte Wasser schon! Das Loch im Sand ist also tatsächlich voll Wasser gelaufen. Und weil die Mädchen den nassen Sand von unten nicht wirklich weit weggeschafft haben, steht das Kind jetzt schon bis zur Brust im Boden, denn der Wall außen um das Wasserloch ist beeindruckend. Wir bemerken langsam die grinsenden Strandbesucher und aufgeregten Kinder, die zu uns zeigen: Da ist wirklich Meerwasser drin!

Damit ist die Frage für Shizuka und die kleine Schwester abschließend geklärt: Wenn man am Strand ein Stück vom Wasser entfernt ein Loch buddelt, kommt das Meer wirklich da hinein. Man muss nur tief genug buddeln. 

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