Shizuka kommt ins Badezimmer und staunt: Die kleine Schwester ist geduscht, hat Zähne geputzt, ist in ein Handtuch gewickelt und will gerade ins Wohnzimmer düsen, um sich dort anzuziehen.
Um 7.20 Uhr morgens.
Einfach so, und auch noch gut gelaunt.
Shizuka starrt.
Shizuka wird angegrinst.
Shizuka starrt weiter.
Shizuka wird aus dem Weg geschupst, die Schwester flitzt vorbei.
Shizuka starrt immer noch.
Mama kann sich einen blöden Spruch nicht verkneifen: "Alles klar - ... - auf der Andrea Doria?!"
Shizuka: "???"
Mama: "Schiff. Alles klar?"
Shizuka: "Wieso Schiff?"
... kurz und gut, das Thema ließ die kleine verschlafene Prinzessin nicht los, und beim Frühstück wurden wir dann zu Klugscheißern. Wikipedia wusste, um welches Schiff es geht:
Die Andrea Doria, ein italienisches Passagierschiff der Transatlantikklasse, kollidierte im Juli 1956 mit der Stockholm. Das Schiff bekam so starke Schlagseite, dass die Hälfte der Rettungsboote nicht genutzt werden konnte. Andere Schiffe reagierten aber relativ schnell, mehr als 1.600 Passagiere konnten gerettet werden. Es kam also nicht zu einer Katastrophe wie bei der Titanic 1912 (die Shizuka absolut faszinierend findet - wenn auch eher vom Aspekt der Unterwasserarchäologie her). Man ließ die Andrea Doria nach Rettung der Passagiere kentern und sinken. Es war das letzte große Passagierschiff auf Transatlatinkroute, das sank.
Und da wir gerade beim Gedenken an die Opfer des Größenwahns vergangener Zeiten sind, entzünden wir eine virtuelle Kerze in Erinnerung an die deutschen Kolonien in Afrika, deren letzte erst 1919 in die Freiheit (auch zweifelhaft in der Begrifflichkeit) entlassen wurde.
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