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Samstag, 23. September 2017

Tech Kids

Neulich im Hamagin Space Science Center: Da steht ein kleiner knubbeliger Geselle und lädt die Kinder dazu ein, mit ihm zu spielen. Alles digital, Touchscreen, es geht um Interessen und Hobbies. Wer mit der KI kommunizieren will, muss Name, Alter und Anfahrtsweg sowie begleitende Personen angeben. Dann kommt eine kurze Konversation zustande: Soundsoviel Menschen des gleichen Alters besuchen das Museum täglich, die meisten kommen aus diesem Ort und werden von jenem Menschen begleitet. Statistiken eben, recht simpel. Wer was am liebsten in der Freizeit mag und welche Schulfächer liebt, wird wohl irgendwann auch noch abgefragt. Soweit noch nicht wirklich misstrauenserweckend. Shizuka entdeckt einen WLAN-Router in der Ecke oben unter der Decke, knapp hinter dem kleinen runden KI, der trotz abgenutzter Oberfläche 本当に可愛い (hontou ni kawaii, wirklich niedlich) aussah.

Im nächsten Raum: Toben ist angesagt. Eine Art Space Center mit Rampen, Treppen, Luken, Klappen und verwinkelten Wegen in Metall ist zwischen Moon-Jump Simulator, Reckstange für das Astronautenfitnesstraining und eine gigantische Murmelbahn gespannt. Eine Ampel zeigt an, ob genug Platz für noch mehr Menschen oben im Gestänge ist, oder ob man kurz warten soll. Wir bemerken Kameras an allen Ecken und Enden und können die versteckten Räume des Space Centers auf kleinen Monitoren sehen: Live und in Farbe, da stolpern tatsächlich gerade die Zwerge durch, deren rote und blaue Quietsche-Schuhe wir über uns durch die Gitter sehen können. Spannend. Wäre da nicht der WLAN-Router halb hinter der Verkleidung neben den Monitoren. Und der nächste WLAN-Router hinter der Treppe neben dem Moon-Jump. Und noch einer im Verzerrte-Perspektive-Raum. 

Shizuka stellt die Gretchenfrage: Papa, wie ist denn das mit dem Datenschutz, wenn hier alles ans Internet angeschlossen ist und überall WLAN-Router hängen? Da vorne sollte ich meinen Namen und meine Adresse angeben. Hier werden Bilder gemacht. Der Computer weiß, ob ich mit Mama und Papa da bin. Heißt doch im Klartext, dass jeder halbwegs geistesklare Jugendliche innerhalb von fünf Minuten herausfindet, wo er gerade halbwegs ungestört einbrechen kann, oder? Mit ein bisschen Gefiddel guckt der uns dabei live beim Klettern im Gerüst hier zu ... Mein Handy hat mir den ungesicherten WLAN-Zugang hier schon angezeigt.

Der Papa hat zu dem Thema seine ganz eigene Meinung: Niemand macht sich die Mühe, in den Computer eines Museums einzudringen. Nicht in Japan. Vor allem dann nicht, wenn es Kinderbilder, Adressen, Namen und die Aufenthaltsdaten von vielen, vielen Personen abzugreifen gibt. Völlig uninteressant und abwegig. Ungefähr so weltfremd wie dass jemand einen Fingerabdruck fälscht um damit ein iPhone zu knacken.*

Insgesamt war der Besuch mit den Kindern ein Erlebnis, von der Teslakugel über Mikroskope mit den entsprechenden Exponaten bis hin zu den unvermeidlichen "Wir machen Badewannen-Glibber-Glitzer-Schleim-Seife selbst" Workshop gab es alles. Es blieb der schale Beigeschmack, dass ausgerechnet ein Technikmuseum derart seltsame Kommunikationscomputer nutzt. Wo es doch darum geht, Kinder zu Technikverständnis zu erziehen und so.


* Zur Verteidigung muss man sagen, dass der Papa das WLAN zu Hause mit einem langen Zahlen-Buchstaben-Code geschützt hat, der so kompliziert ist, dass er selbst ihn immer wieder vergisst. Er glaubt per se schon an Sicherheit. Vor allem an Fingerabdrücke. Siehe CCC.

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