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Montag, 16. Februar 2015

Alte Bekannte

Am Samstag haben wir ihn wieder getroffen, den Eisvogel. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich der gleiche Vogel war - die Färbung schien mir jedenfalls gleich zu sein wie bei dem gefiederten Kollegen, der uns vor einigen Wochen im Park bereits begegnete. Diesmal war es früher Mittag, gegen 12.15, Uhr, als wir mit klappernden Fahrrädern auf dem Heimweg vom Aikido-Training durch den Park fuhren. Eine Gruppe Japaner mit Fotoapparaten, die größer war als sie selbst, belagerte den kleinen Wasserlauf und hatte unglaublich große Objektive auf die kahlen Äste eines Baums am anderen Ufer des Bächleins gerichtet. Shizuka entdeckte den kleinen Piepmatz zuerst: Mama, was ist das für ein Vogel? Die Sache war schnell klar, es handelte sich um カワセミ, einen Eisvogel. Kaum zu Hause, schauten wir im Internet nach und verifizierten das, sehr zur Freude der beiden kleinen Cousinen, die zu Besuch waren und in den Reisfeldern von Saitama zwar einiges an Viehzeug sehen, aber keinen カワセミ.

Ein weiteres Aha-Erlebnis hatten wir am Nachmittag: Shizuka interessiert sich in großem Maß für Paläontologie und Archäologie. Die geographischen Gegebenheiten sind nicht so interessant wie das, was ausgebuddelt wird. Vor einigen Jahren hatten wir bereits eine Ausgrabungsstätte mit Yayoi-zeitlichen Relikten in der Nähe von Shizuoka mit ihr besucht. Nun fanden wir in einem anderen Park zwischen unserem Heim und dem Bahnhof Center-Kita eine Jômon-zeitliche Ausgrabungsstätte, die touristenwirksam ausgebaut ist. Rekonstruktionen von verschiedenen Häusern können innen und außen besichtigt werden, eine in Zement ausgegossene Ausgrabungsgrube lädt zum Turnen und Klettern ein, ein metallenes Modell des hier gefundenen Dorfes kann kletternd erkundet werden. Hier also wieder altbekanntes, diesmal wohnortnah und hübsch aufbereitet - die Kinder waren begeistert. Besonders in den Wohnhäusern, die halb in der Erde versenkt sind und außen wie ein halbwegs regelmäßiger Kegel aus Stroh aussehen: Mama, hier drin ist es besser wärmeisoliert als in unserem Haus. Können wir die japanische Baufirma mal hierher schicken, dass die das lernen?*

Am Sonntag dann ein ganz besonderes Schmankerl: Wir waren in der Kletterhalle. Nicht nur Shizuka, sondern auch ihre kleine Schwester lieben körperliche Ertüchtigung jeglicher Art, und je mehr Mama die Manschetten gehen, desto besser. Big Rock Free Climbing in Hiyoshi versprach Spaß und hielt das Versprechen. Die Anreise ist eine Katastrophe für Leute ohne Auto und mit kleinen Kindern, aber ansonsten waren wir positiv überrascht. Die Einrichtung kommt den uns aus Deutschland bekannten Kletterhallen relativ nahe, wenn man von fehlenden Duschen und Sauna mal absieht. Es gibt großzügige Umkleidebereiche, separate Toiletten, Regale für Gepäck, Schließfächer für Wertsachen, Klettergelegenheiten für Vorstieg und Toprope, eine Selbstsicherungswinde und einen großzügigen Boulderbereich, der sogar nach Schwierigkeitsgrad ausgezeichnete Routen geschraubt hatte. Als für Shizuka besonders herausfordernd stellte sich die Wandgestaltung heraus: Mein kleiner Gecko ist an die deutschen, rau beschichteten Wände gewohnt, und braucht nicht unbedingt Klettergriffe für die Füße - sie läuft oft einfach die Wand hoch, während sie mit den Händen "richtig" klettert. Das war hier mangels Beschichtung nicht möglich, die Holzplatten sind glatt wie Schmierseife. Hat trotzdem gut getan, und wir werden sicher noch öfters dort sein. Big Rock kann ich empfehlen.

Alles in allem war das Wochenende also recht entspannt und ganz der Freizeitgestaltung gewidmet, nach den in den letzten beiden Wochen absolvierten Klassenarbeiten, Online-Diagnosen, Lernzielkontrollen, Projektheften und -bauten war das eine echte Erleichterung. Trotz eines akrobatischen Unfalls in der Kletterhalle, der für Shizuka mit einem aufgeschürften Gesicht und Nasenbluten (nichts gebrochen, zum Glück) endete, war es ein gelungenes Wochenende.



* Die Wetterlage war leicht stürmisch - klar, dass unterirdische Behausungen weniger Wind reinlassen als überirdische mit Lüftungsschächten und metallenen Fensterrahmen ohne Isolierschicht ...

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